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Ribera 2

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Kultureller Streifzug durch Barcelona

Das Ribera-Viertel

Textil- und Bekleidungsmuseum: Carrer Montcada 12. T. 310 45 16. Zutritt täglich außer Montag von 9-14h und 16.30-19h, an Sonn- und Feiertagen nur vormittags.

Das Museum, ebenfalls in einem schönen Palast, gewährt einen Überblick über die Mode vom 16. Jh. bis heute. Die Sammlungen finden wir durchaus sehenswert; bedauerlich ist nur die triste Art der Präsentation und die schlechte Beleuchtung. Zu ebener Erde eine ganze Reihe schmucker Seidentücher mit geographischen, historischen und militärischen Themen - manche scheinen wirklich im Feld dabeigewesen zu sein. Im ersten Stock Kleidungsstücke aus dem 17. und 18. Jh., darunter auch kostbar bestickte Kostüme. Es folgen textile Vertreter aus der Zeit des Direktoriums (Ende 18. Jh.). Hinweisen möchten wir auch noch auf die kleine Puppengalerie: linker Hand im Eingangsbereich, dort, wo die Eintrittskarten zu haben sind.

In der Carrer Montcada, vom 13. bis 18. Jh. eine der vornehmsten Straßen der Stadt, erheben sich immer noch eine Reihe edler Herrenhäuser. Zum Beispiel Nr. 20, der Palacio Dalmases , mit seiner kunstvollen barocken Ehrentreppe. Nr. 25, die Casa de Cervelló , besitzt eine gotische Fassade und birgt die Maeght-Stiftung. Ein Stück weiter die Casa dels Comtes de Santa Colona , deren wunderschönen Hof ein Spitzbogengang aus dem 15. Jh. säumt.

Auf einem Streifzug durch diese Gegend werden wir noch zahlreiche andere architektonische Juwele und faszinierende, malerische Details entdecken, so zum Beispiel die geheimnisvolle Carrer de l´Arc dels Tamborets , die Carrer des Ases , die sich als heimtückische Falle für hohe Absätze entpuppt, oder den verlockenden Passeig del Born und seine Nachtlokale. Auf diesem Passeig wurden im Mittelalter die Turniere abgehalten. Bei der Nr. 17 handelt es sich um ein prächtiges Herrenhaus aus dem 14. Jh.

Basilika Santa Maria del Mar: Plaçà de Santa Maria. Besichtigung: Montag bis Freitag 10-12.30h und 17-19.30h. Die Kirche, erreichbar über die Carrer Montcada, darf als eines der schönsten Beispiele für katalanische Gotik gelten. Errichtet wurde sie auf den Grundmauern einer Pfarrkirche aus dem 10. Jh. Den herrlichen Portalvorbau flankieren zwei grazile Türme, und insgesamt beeindruckt die Architektur durch ihre wunderbar schlichte und klare Linienführung. Fast feierlich muten die glatten Flächen der Fassade an. Die wenigen Säulen im Innern - hier dieselbe stilistische Eintracht, derselbe Hauch des Endgültigen - scheinen kaum auszureichen, um das überdimensionale Gewölbe zu tragen. Beachtung verdienen vor allem die schönen Glasmalereien mit der Darstellung des »Jüngsten Gerichts« und der »Krönung der Jungfrau Maria« in der Rosette. Vis-à-vis der Basilika plätschert Wasser in einem Brunnen aus dem 14. Jh.
Palacio de la Musica: Carrer Sant Francesc de Paula 2. Dieses Meisterwerk der Moderne sollte niemand auslassen. Läuft man die Vía Laietana hinauf, geht es hinter der Avenida de la Catedral eine kleine Straße rechts rein. Führungen in englischer und spanischer Sprache montags bis freitags um 15 und 15.30h; Eintritt wird immer verlangt.

Das Konzerthaus aus dem Jahr 1908 scheint einem Delirium des Architekten Lluis Domenech y Montaner zu entstammen: ein Fantasiegespinst aus der Zeit der Jahrhundertwende, das man wegen seines überladenen Barockschmucks irgendwie nicht ganz ernstzunehmen vermag. Backstein und emailliertes Steingut bilden die Hauptbestandteile des surrealistisch anmutenden Baus, ergänzt von Schmiedeeisen in ungeahnten Verschlingungen und Glasflächen in zarten Farben. Das Innere geizt ebenfalls nicht mit Extravaganzen. Schauen wir uns nur das Vestibül und die Ehrentreppe an oder im Inneren die mit Glas und Marmor ausgeschmückte Treppe. Pflanzenmotive, rosa und weiße Rosen, verschaffen der Decke eine besonders dekorative Note. Zu jeder Seite der Bühne zwei Pfeiler: der zur Linken stellt Anselmo Clare dar, den berühmten katalanischen Komponisten. Über ihm schwebt eine Allegorie seines Oeuvres »Las Flors de Maio« (Die Maiblumen). Auf der rechten Seite erkennen wir Freund Ludwig wieder; darüber Wagners Walkürenritt. Rundherum vertreten in Stein gehauene Musen die Musik aus verschiedenen Ländern. Näheres zu den Musikdarbietungen, Beginn gewöhnlich um 21h, erfährt man unter T. 268 10 00. Manch international bekannter Sänger hat hier bereits eine Kostprobe seines Könnens geliefert.