Feiern in Barcelona

Zum Schwofen und Musikhören

Zeleste: Carrer dels Almogávers 122; T. 309 12 04. Metro: Arc del Triomf. Zu finden im Osten der Stadt, auf der anderen Seite des Ciutadella-Parks, in unmittelbarer Nachbarschaft von Fabriken und Lagerhallen. Zumindest was die Gunst der Achtzehn- bis Zweiundzwanzigjährigen angeht, steht das Zeleste unter den Diskotheken in Barcelona einsam an der Spitze. Zwischen 23 und 5h morgens dreht die Musik so richtig auf. Kein Wunder, dass die Bude an Wochenenden immer brechend voll ist. Unter der Woche kommt man übrigens umsonst rein, während freitags und samstags zur Kasse gebeten wird. Keine Angst: die Eintrittspreise sind bezahlbar und schließen ein Getränk ein. Zum Ambiente: es handelt sich um eine riesige Lagerhalle mit umlaufendem Gang, nüchtern und modern dekoriert, wo sich jeder so geben kann, wie er ist. In gewissen zeitlichen Anständen bringen fetzige Rock- und Jazzformationen den Topf zum Überkochen. Wem´s zuviel wird: oberhalb des Laufgangs kann man sich auf eine Terrasse flüchten, um frische Luft zu schnappen und um seinen Blick über die schmuddeligen Industrieanlagen der Umgebung schweifen zu lassen. Letzten Gerüchten zufolge steht der Schuppen vor der Schließung!

K.G.B.: Alegre de Dalt 55. T. 210 59 06. Metro: Joanic oder Alfonse X. Einlaß 22-4h, freitags und samstags bis 6h. Nein, es handelt sich nicht um eine übriggebliebene Filiale des sowjetischen Geheimdiensts, sondern um einen topaktuellen Edelszenetreff in einer alten Fabrikhalle. »Normale« Musik ist hier gar nicht zu vernehmen, den Lautsprechern entflieht nur New Wave, Punk und ultramoderner Rock. Die Halle ist modern ausgestattet und besitzt eine große Bar. Stühle sind Mangelware, man bleibt lieber stehen. Hin und wieder werden auch Ausstellungen und Theateraufführungen organisiert.
Studio 54: Avenida Parallel 64; T. 329 54 54. Metro: Parallel. Einlaß freitags und samstags 18-22h und von Mitternacht bis zum Morgengrauen; sonntags nur bis 22h. Ermäßigter Eintritt für weibliche Gäste. Die größte Disco der Stadt. Edelszene und modernes, junges Publikum toben sich auf mehreren Tanzflächen zu Funk, Rap und Hip-Hop aus, in einer Bombenstimmung, durch diverse Strahler- und Lichteffekte noch zusätzlich angeheizt. Ein Höllenspektakel!
La Paloma: Carrer Tigre 27. T. 301 68 97. Metro: Universitat. Die schmale Gasse mündet auf die Ronda Sant Antoni. Nur donnerstags, freitags, samstags und sonntags geöffnet, und zwar in zwei Etappen: abends 18-21.30h (außer sonntags) und nachts 23.30-2.30h. Der Eintritt ist zu verkraften; wer sich setzt, unterliegt dem Verzehrzwang. Ein riesiges Tanzlokal mit umwerfendem Nostalgiedekor, das man gesehen haben muß, auch wegen des Orchesters und des volksnahen Publikums. Über alle Moden erhaben! Hier wird man alle Verrenkungen des Neandertalers erleben: Tango, Pasodoble usw. In der brodelnden Menschenmenge sind alle Generationen und die unterschiedlichsten Typen vertreten. Selbst angegraute Schönlinge erwachen durch das Jungvolk wieder zu alter Frische. Überall glänzende Augen und aufreizende Bewegungen.
After Hours: Carrer de Sepulveda 185. Der Club hat ausschließlich von Donnerstag bis Sonntag geöffnet und bietet »After hours«-Abende, was bedeutet, dass man morgens um 8h an- und dann bis 10 oder 11h durchtanzt! Die spinnen, die Barcelonen! Übrigens sind derartige Clubs ausgesprochen kurzlebig, sich also unbedingt vor Ort erkundigen!
Chatarra: Avenida de Sarria, beim Stadion Ronda Espanyol. Zwischen Gràcia und Sarria, daher besser ein Taxi nehmen, denn der Weg ist weit und nicht leicht zu finden. Nur im Sommer, dann aber täglich 19-2 oder 3h geöffnet. Der Eintritt ist kostenpflichtig. Touristen verirren sich selten hierher, dafür um so mehr Eingeborene, die sich auf einer gewaltigen Tanzfläche unter freiem Himmel tummeln, umgeben von Kiosken, Bars und kleinen Läden. Bei schönem Wetter unübertroffen!

Schickimicki

Otto Zutz: Calle Lincoln 12. Zählt zu den vornehmsten Bar-Diskotheken in ganz Barcelona und öffnet seine Pforten ganz standesgemäß nicht vor 2h morgens. Oben in der Bar kommt man aber schon ab 22h an der Theke in Stimmung. Und dann hält uns nichts mehr: eine Tanzfläche mit gigantischen Ausmaßen - ganz in Schwarz, umgeben von grauen Wänden - die Musik halb Funk, halb Industrierock, das Ganze destilliert durch eine exzellente Beschallung, die es auf das Trommelfell der Tanzenden abgesehen zu haben scheint. Einen postmoderneren Treffpunkt für Samstagabende wird man schwerlich finden. Ultraschickes Publikum, gelegentlich durch ein paar Film- Funk-und-Fernsehen-Gesichter angereichert.