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Riberia & Osten

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Kneipen und Discos in Barcelona

Im Ribera-Viertel ... und weiter östlich

Miramelindo: Passeig del Born 15; Das Nachtcafé, unweit des Picasso-Museums an einem hübschen Platz in einem gotischen Gebäude, hat die Postmoderne auf seine Fahnen geschrieben. Freitags und samstags ist es bis 3h früh, sonst bis 2h geöffnet. Den äußeren Rahmen bildet ein weitläufiger Raum mit Zwischenstockwerken und kuschligen Sesseln. An der Holztheke werden Cocktails aller Art, Sorbets und Kuchen serviert. Die Musik ist jazzig, die Kundschaft um die Dreißig und sehr zufrieden mit sich selbst. Im Berimbau nebenan geht´s weniger »trendy« zu, dafür kann man im beruhigenden Halbdunkel den Rhythmus fetziger, brasilianischer Musik mitklopfen.

El Born: Passeig del Born 26; Gewährt Nachtschwärmern allabendlich außer sonntags bis 2 oder 3h Asyl und befindet sich schräg gegenüber des Miramelindo . Besucher finden eine kleine aber feine und zugleich sympathische Bar vor, wo man sich an leckeren Cocktails laben darf. Übrigens diente das Lokal vor Zeiten als Fischhandlung. Davon zeugt bis heute die Theke: sie setzt sich zusammen aus mehreren Becken - bester Carrara-Marmor! - in denen einst der Kabeljau gewässert und entsalzen wurde. Im Hintergrund wärmt ein alter Ofen winters die Stammgäste. Über diesen historischen Betrachtungen sollte man aber nicht verschwitzen, ein Gläschen vom besten katalanischen »Champagner« zu kosten, dem Monferrant . Wir weisen außerdem darauf hin, dass der Passeig del Born einst Turnierplatz der edlen Herren Ritter war. »Born« heißt nämlich nichts anderes als Stadt»rand«.

Bar el Nus: Mirallers 5; die Straße führt zur Kirche Santa Maria del Mar. Mittwoch Ruhetag. Wieder eine kleine Stadtteilkneipe wie wir sie lieben. Gewiß handelt´s sich nicht um einen Szenerenner, aber hier spiegelt sich die Atmosphäre des Viertels wider wie in einem Mikrokosmos. Die Wände zieren ein paar ausgestellte Gemälde oder Zeichnungen, für den akustischen Hintergrund sorgen Jazzklänge oder französische Chansons. Der nette Wirt gibt sich nämlich als Verehrer von Edith Piaf, Juliette Gréco, George Brassens und Charles Aznavour zu erkennen. Die sind uns auch lieber als Roland Kaiser oder Heino! Der alte Tresen mit den Holzschubladen hat ursprünglich wohl als Theke eines Lebensmittelladens gedient.