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Stadtrundgang

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Stadtrundgang

Ein Rundgang durch Pamplona

Pamplonas Altstadt ist noch weitgehend intakt. Außerdem wurde die Stadt mit Spazierwegen und Grünflächen, die für Sauerstoffnachschub sorgen, verschönert. Die alten, die Altstadt umschließenden Stadtmauern mit ihren äußeren Grabenböschungen sind natürlich auch ein Pluspunkt.

Die Kathedrale: Zutritt von 8-12.30h und 16.30-20h. Wegen ihrer klassizistischen, reichlich prunkhaften Fassade aus dem 18. Jh., welche die wunderschön schlichte Gotik des Bauwerks verdeckt, zählt die Kathedrale zu den eigentümlichsten des Landes. Eindrucksvoll ist das San-José-Portal auf der linken Seite. In dem ganz nüchtern gehaltenen Mittelschiff erhebt sich vor dem Altar ein prächtiges Alabastergrabmal des Königs Karl III. und seiner Gemahlin. Auch einen Blick auf das schöne schmiedeeiserne Chorgitter aus dem 16. Jh. werfen.

Auf dem Hauptaltar thront die Virgen del Sagrario, vor der einst die Könige von Navarra gesalbt wurden.

Die zahlreichen Seitenkapellen enthalten bemerkenswerte Schätze wie Retabeln, Statuen, Gräber; sehenswert vor allem der »Retable de Cristo de Caparroso« in der Kapelle Santa Cristina, der dritten auf der rechten Seite hinter dem Chor.

Am Eingang zur Sacristia de los Canónigos verharrt man verblüfft vor dem Altar von Caparroso, der eine harmonische Mischung aus Malerei und Bildhauerei darstellt. Die großen, beidseitig bemalten Flügel erzählen das Leben der Jungfrau Maria. Gleich daneben eine schöne Pietà aus dem 16. Jh.

Das Innere der Sacristia de los Canónigos überrascht durch ein neckisches Rokokointerieur, das eher ins Schlafgemach der Madame Pompadour als an einen solchen heiligen Ort zu passen scheint.

Der Kreuzgang aus dem 14. Jh. ist ein architektonisches Schmuckstück mit ausgesprochen fein gearbeiteten, gotischen Türen. Über der Eingangstür des Kreuzgangs, der Puerta Nuestra Señora del Amparo, sieht man die »Schlafende Jungfrau«, von deren einstiger Bemalung nur noch Spuren zu erkennen sind.

Die Rippendecke in der Barbazana-Kapelle ist echte Präzisionsarbeit. Nehmen wir mal die kunstvollen Kapitelle genau unter die Lupe. Am Eingang sind Petrus und Paulus in Stein gehauen.

Unter den vielen Grabmälern rund um den Kreuzgang entdeckt man die schöne Statue des Sancho Sánchiz de Oteiza. Die Puerta Preciosa gleich daneben trägt Reliefdarstellungen zu Leben und Tod der Jungfrau Maria.

Der Zugang zum Museum liegt im Kreuzgang. Öffnungszeiten: vom 15. Mai bis 15. Oktober täglich 10.30-13.30h und 16-19h. Das Museum ist im alten Refektorium, einem hohen Gewölberaum, untergebracht, wo das fantasievoll verzierte Pult des Vorlesers alle Aufmerksamkeit des Besuchers auf sich zieht. Sehenswert auch die riesige Küche mit ihren vier monströsen Eckkaminen. Zu besichtigen sind außerdem mehrere bemalte gotische und barocke Madonnen, christliche Goldschmiedearbeiten, kostbare Reliquien, darunter das Lignum Crucis, Evangelien, Retabeln und Triptychen, u.a. »La Escena del Juico final«, der allen Kirchensteuerpflichtigen bevorstehende »Jüngste Tag«.

Nach Verlassen der Kathedrale nutze man die Gelegenheit doch gleich für einen erholsamen Bummel auf dem Paseo de Ronda und durch den Festungsgarten. Bastionen und Redouten sorgen für stets neu Aus- und Einblicke. Stärken kann man sich in dem kleinen Café El Mesón del Caballo Blanco mit Terrasse. Es ist ein altes Haus aus dem Stadtkern, das man Stein für Stein wieder aufgebaut hat. Nur ein paar Schritte weiter erhebt sich die Puerta de Francia mit einer noch funktionierenden Zugbrücke.

Navarra-Museum: Calle Domingo. Den baulichen Rahmen des Museums bildet ein ehemaliges Hospital. Es birgt zahlreiche archäologische Funde aus der Region, Kapitelle der alten romanischen Kathedrale sowie eine Sammlung gotischer und Renaissancegemälde. Da seit Jahren Renovierungsarbeiten im Gange sind, erkundigen Besucher sich am besten im Verkehrsamt, welche Abteilungen gerade zugänglich sind.
Einmal in dieser Ecke, stößt man auch auf den alten Marktplatz und das Rathaus mit seiner Barockfassade. In der Calle Campana schließlich der ehemalige Rechnungshof des Königreichs Navarra, die »Camera de Comptos Reales«; es handelt sich um ein kleines malerisches Haus in gotischer Manier. Daneben erhebt sich die schmucklose Kirche San Saturnio mit romanischem Turm und gotischem Portalvorbau. Marschiert man die Calle Mayor entlang, so wird man viele hübsche Dinge entdecken, so zum Beispiel das Haus Nr. 4, die uralte Droguería Ardanaz. In dem Farbengeschäft fühlt man sich wie im Museum: auf morschen Regalen und in riesigen, abgesplitterten Schubladen stapelt sich all das Zeug, das man früher im Haushalt brauchte: Bimsstein, Wäscheblau, Harz u.a.

Bleiben noch einige Paläste mit wappengeschmückten Fassaden und Mosaikfußböden. Nr. 65 ist ein altes Kloster. Am Ende der Calle Mayor die Kirche San Lorenzo mit der San Fermín-Statue, die bei der Prozession durch die Stadt getragen wird.
Gegenüber dann die schon erwähnten Jardines de la Taconera, wo sich jeder nach Lust und Laune die Füße vertreten darf.