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Die Basken

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Die Basken

Das baskische Volk und seine Wurzeln

Zwar sind die Wurzeln des baskischen Volkes immer noch geheimnisumwittert, doch dürften sie in jedem Fall in die graue Vorzeit zurückreichen. Eine geschriebene baskische Literatur besteht traditionell nicht: eigentümlicherweise existiert nur eine mündliche Überlieferung von Generation zu Generation. Im Lied bleibt sie lebendig. Rund zweitausend solcher Volkslieder sind registriert.

Entgegen landläufigen Vorstellungen wurden die Basken erst seit Aufkommen des Francofaschismus (1939-1975) unterdrückt. Bis ins 18. Jh. beanspruchten sie den Titel eines hidalgos, eines Edelmanns, für alle Einwohner. Sie hatten den Ruf eines stolzen Volkes und genossen eine Reihe von Vorteilen wie beispielsweise die beschränkte Besteuerung und eine eigene Provinzregierung. Als bedeutende Seefahrer waren viele von ihnen an der Eroberung Amerikas beteiligt, so dass zahllose Großgrundbesitzer in Lateinamerika ursprünglich baskischer Herkunft sind. Die spanischen Basken haben stets viel Talent auf den verschiedensten Gebieten bewiesen, von der Landwirtschaft bis zur Industrie und vom Bankgeschäft bis zum internationalen Handel. Seit dem letzten Jahrhundert hat die Baskische Bank in ganz Spanien und im Ausland Filialen eröffnet.

Am besten entdeckt jeder auf eigene Faust, was die Originalität dieses Völkchens ausmacht: seine Musik, seine Tänze, seine Lieder, seine Sportarten. Die Menschen entpuppen sich als ausgesprochen offen und herzlich. In einem Café brauchen oft nur zwei, drei Freunde ein Liedchen anzustimmen, und schon fällt spontan ein ganzer Chor mit ein. Da spürt man die ganze Lebenskraft dieses Volkes. Sich unbedingt einmal eine Pelota-Partie anschauen; dieses Ballspiel, entweder mit bloßen Händen oder mit der chistera gespielt, erfordert höchste Geschicklichkeit und körperliche Kondition. Charakteristisch sind auch die diversen Dorfspiele, die letztendlich alle aus der landwirtschaftlichen Arbeit entstanden sind und die einen Fremden vieles besser verstehen lassen: das sokatira, das unserem Tauziehen entspricht, das Steinheben oder -ziehen, die traineras (Regatten) der Fischer oder der schon erwähnte, aizkolari genannte Holzhackerwettkampf. Und dann auf keinen Fall das bertsolari, eine Art Rededuell, versäumen, auch wenn man kein Wort verstehen wird. Dabei messen sich die Basken im Improvisieren von Versen über aktuelles Geschehen oder in der Fähigkeit, in Strophen zu diskutieren. Die Menge bildet die Jury. Deren Begeisterung und Mitfiebern sind schon faszinierend.