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nach Saragossa

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Von der Grenze nach Saragossa

Tipps für die Reise

Jaca: erste Hauptstadt Aragoniens; die Zitadelle aus dem I6. Jh. darf nur in Begleitung eines ausschließlich Spanisch sprechenden Militärangehörigen in Augenschein genommen werden, und zwar 11-12h und 17-18h. Vorschrift ist eben Vorschrift. Dennoch müssen wir an die Geduld unserer Leser appellieren, denn preußische Pünktlichkeit scheint in hiesigen Gefilden trotz Völkerwanderung unbekannt zu sein. Dafür kostet die Sache kein Geld.

Auch einen Blick in die Kathedrale werfen, eine der ältesten romanischen Stils. Die Jahrhunderte überdauert haben das Hauptportal, der quadratische Turm, die Außenmauern und die Säulen im Schiff. Der Rest wurde im 16. und 17. Jh. dem Zeitgeschmack angepaßt.

Im Diözesanmusem nebenan: romanische Fresken, die Kunstbeflissene ein-gehender unter die Lupe nehmen sollten.

Mallos de Riglos: zwischen Puente Ia Reina und Huesca, rund fünfzehn Kilometer vor Ayerbe. Beim Anblick der ockerfarbenen Felswände wird es Flachlandtirolern leicht schwindlig, während Klettermaxen und Geiern die Sache paradiesisch vorkommen dürfte.
Burg von Loarre: in Ayerbe links die Straße zum Castillo de Loarre ein. schlagen und sich etwa fünfzehn Kilometer gedulden. Wer auch hineinwill in das Gemäuer, der sollte schon zwischen 9.30-13.30h oder 16-19h auftauchen. Jedenfalls sind wir jedesmal ganz hin und weg von der Burg aus dem 11./12. Jh., die geradezu aus dem Fels geschnitten scheint und deren Grundfeste auf römischem Boden ruhen. Auch hier kann man sein Portemonnaie getrost steckenlassen. Erfreulich, dass kaum Teile der Burg abgesperrt wurden und sich die Zahl der verrammelten Tore in Grenzen hält. Aber es kommt noch toller: außer uns und dem ein oder anderen Geier dürfte sich schwerlich ein Fremder hierher verirren. Um so mehr Vergnügen bereitet es, durch finstere Gänge zu irren und die Turmspitze über eine Leiter zu erklimmen.

Zurück gehts dann in Richtung Esquedas. Kurz vor diesem Weiler stoßen wir wieder auf die N 240 nach Huesca.

Huesca: in vergangenen Zeiten wohlhabend, geschäftig und bedeutend, versank Huesca bald in den Domröschenschlaf eines spanischen Provinzstädtchens. Sehenswürdigkeiten brauchen wir kaum aufzuzählen, bis auf die Kathedrale mit ihrem Alabasterrentabel aus dem 16. Jh. und das Provinzmuseum im Inneren der ehemaligen geisteswissenschaftlichen Universität, die im 17. Jh. neu aufgebaut wurde.

Von 6. bis 15. August steht Huesca im Zeichen der Fiesta de San Lorenzo mit ihren Volkstänzen und -gesängen, bei denen die Bevölkerung enthusiastisch mitgeht. Man sollte die Bedeutung Huescas für den Fremdenverkehr aber nicht unterschätzen, eignet es sich doch als Basiscamp für Wanderungen durch die Sierra de Guara im Nordosten. Statt einer intensiv genutzten Kulturlandschaft, wilde Natur, halb verlassene Dörfer und insbesondere ein breites Angebot an Cenons, die sich zu Fuß erkunden lassen - angeblich die höchste Dichte in ganz Europa.

Darunter finden sich freilich Exemplare, die Klenerer vor knifflige Probleme stellen und Kenntnisse In Alpinismus und Höhlenkunde erfordern, etwa die obere Mascun-Schlucht und die Gorge Negra. Andere wiederum bieten sich als halbwegs zivile Wanderrouten an. Geschickte Schwimmer werden mit keinen besonderen Schwierigkeiten konfrontiert: so am Rio Vero, der klassischen Route, und in der oberen Peonera-Schlucht, wo´s allerdings reichlich feucht zugeht. Wer sich eher zur Gemse denn zur Amphibie berufen fühlt, wagt sich an den Aufstieg auf den Tozal de Guara ab Nocito oder Used und genießt die herrliche Sicht auf Pyrenäen nach der einen und Ebro-Ebene nach der anderen Seite.

Aran-Tal: in Viella auf die Bremse steigen. Hier berät ein ausgesprochen kompetentes Fremdenverkehrsamt über eine geeignete Route, um all die herrlichen romanischen Kapellchen, Felsmassive, grünenden Täler bei schneebedeckten Gipfeln und die hiesigen Naturparks abzuklappern. Da lockt zum Beispiel das Kloster Gevie de la Sal oder der Aiguetortes-Park. Überall in diesem nicht sehr ausgedehnten, aber ganz eigentümlichen Gebiet erwarten uns gemütliche kleine Hotels in Familienbetrieb.