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Kultur

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Sehenswertes in Valladolid

Und jetzt rein ins kulturelle Vergnügen

Nationalmuseum für polychrome Skulptur: Calle Cadenas San Gregorio. Öffnungszeiten: 10-14h und 16-18h, sonntags nur vormittags. An Mon- und Feiertagen geschlossen. Wer weniger als einundzwanzig Lenze zählt und aus einem EG-Land kommt, darf die Geldbörse getrost steckenlassen. Die Sammlung ist im, aus dem 15. Jh. stammenden, Kolleg San Gregorio untergebracht. Dessen Portal, das Charakteristika der Gotik und der Renaissance aufweist und auch schon den Platereskstil ankündigt, kann sich sehenlassen. Der Innenhof steht dem Portal an Schönheit nicht nach: dem Auge bietet sich ein Überfluß an Pflanzenwuchs und zarte steinerne Filigranarbeit.

Das Museum selbst birgt christliche Skulpturen aus drei Jahrhunderten, darunter die schönsten Werke, die jemals in Kastilien geschaffen wurden. Mehrere Räume sind dem Großmeister dieses Metiers, Berruguete, gewidmet. Hier ist u.a. der großartige Retabel zu bewundern, den er für die Kirche San Benito El Real angefertigt hatte, denn das kostbare Stück wurde schon vor geraumer Zeit aus der Kirche entfernt und ins Museum verfrachtet. Außerdem verdienen die Meisterwerke zahlreicher anderer hochtalentierter Künstler Beachtung: etwa von Jean de Joigny und Diego de Siloé, um nur zwei zu nennen.
San Pablo: die Kirche unmittelbar neben dem Museum beeindruckt durch ihre Fassade isabellinischen Stils.

Kathedrale: stark geprägt vom strengen Baustil Juan de Herreras, weist jedoch keine Harmonie in der Architektur auf, da mehrere Baumeister an ihrer Errichtung beteiligt waren. Aber, ehrlich gesagt, tut es auch mal ganz gut, zwischendurch eine Kathedrale zu Gesicht zu kriegen, die nicht das Nonplusultra an Schönheit und Vollkommenheit ist. Das Kircheninnere birgt ebenfalls keine überwältigenden Schätze. Alles ist von großer Nüchternheit, um nicht zu sagen Strenge. Der reichlich überladene Altaraufsatz paßt daher eigentlich gar nicht dazu.

Gibt es auch in der Kathedrale selbst nicht sonderlich viel zu sehen, so im Museum der Kathedrale um so mehr. Einlaß täglich außer montags 10-13.30h und 16.30-19h, an Wochenenden und Feiertagen nur vormittags. Die Sammlung präsentiert sich in einem hellen, hübschen Rahmen in einer ehemaligen Kirche und umfaßt u.a. farbenprächtige Holzplastiken, Sarkophage, zwei schöne Retabel, einen Altar aus massivem Silber sowie religiöse Goldschmiedearbeiten. Im letzten Raum hängen wertvolle Gemälde, darunter eine »Unbefleckte Empfängnis« (Immaculada) aus dem 16. Jh., eine »Heimsuchung Mariä« und eine (akrobatische) »Kreuzabnahme«. Bemerkenswert ist auch der Raum mit dem Chorgestühl und den beiden Türen im spätgotischen Flamboyantstil.
Gleich neben der Kathedrale die Kirche Santa Maria La Antigua mit einem hübschen romanisch-gotischen Glockenturm. Sie wurde im 11. Jh. erbaut und im 14. Jh. noch einmal umgestaltet.

Die Universität, vor rund vierzig Jahren Opfer eines Brandes, weist aus der Zeit ihrer Erbauung nur noch die Barockfassade auf. An der benachbarten Plaza de Santa Cruz erhebt sich ein Palais aus dem 15. Jh., in dem das Santa-Cruz-Kolleg untergebracht ist. Beachtenswerte Fassade, schöner zweistöckiger Innenhof und eine kunstvoll gearbeitete Eingangstür, die noch aus der Zeit seiner Errichtung erhalten ist.
Cervantes-Haus: Calle Miguel Iscar. Zugänglich täglich 10-15.30h, sonntags nur bis 14h. Montags und an Feiertagen steht man vor verschlossenen Türen.

Das Gros der hier ausgestellten Möbel, Teppiche und Gobelins stammen aus dem Besitz des geistigen Vaters »Don Quijotes«. Der Raum mit den alten Karten und einem seiner Manuskripte diente dem Dichter (1547-1616) vermutlich als Arbeitszimmer.
Wer sich für Ausgrabungsfunde verschiedener Epochen begeistert, wird vielleicht noch das Stadtmuseum in der Calle Fabioneli besichtigen wollen. Öffnungszeiten: täglich 10-14h und 16-19h, am Wochenende allerdings nur vormittags. Montags und an Feiertagen verriegelt. Zu dem in einem alten Palais eingerichteten Museum gehört u.a. eine mittelalterliche Abteilung.
Südlich der Plaza Zorilla erstreckt sich der hübsche Campo-Grande-Park, dessen Baumriesen und Gebüschgruppen bei großer Hitze herrlichen Schatten spenden.

Vor den Toren der Stadt

Burg Coca: zwischen Valladolid und Segovia gelegen, erreicht man die Burg am besten per Bus oder Bahn von Segovia aus. Es wird behauptet, Coca sei die stolzeste Burg des Landes ... Nun ja, jedenfalls stellt sie das herausragenste Zeugnis mittelalterlicher Wehrarchitektur im Mudéjar-Stil innerhalb der spanischen Grenzen dar. Ein Teil der Anlage beherbergt eine Schule, deswegen die ungünstigen Öffnungszeiten: wochentags 18-20h, am Wochenende und während der Schulferien 10.30-13.30h und 15-18h.