Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Sehenswert

Body: 

Sehenswürdigkeiten in San Lorenzo Del Escorial

Klosteranlagen, Museen und königliche Gemächer

Klosteranlage und Museum: Eintritt täglich außer montags 10-19h, in der Nebensaison bis 18h. Am 10. August, 8. September, 24., 25. und 31. Dezember sowie 1. Januar geschlossen. Mittwochs wird kein Eintritt erhoben. Wegen der langen Warteschlangen im Sommer braucht niemand einen Schreck zu kriegen, denn an der Kasse geht es ziemlich rasch zu. Für die Besichtigung im Laufschritt (!) sind mindestens drei Stunden zu veranschlagen. Früh ankommen ist angesagt! Der ganze Komplex unterteilt sich nämlich in die königlichen Gemächer, die Neuen Museen, die Kirche, das königliche Pantheon, die Kapitelsäle und die Bibliothek.
Die königlichen Gemächer: die Räume sind nicht besonders üppig möbliert, enthalten aber zahlreiche Gemälde und nach Zeichnungen von Goya angefertigte Wandteppiche, deren Farben noch erstaunlich kräftig wirken. Sich mal den »Poseidon auf seinen weißen Pferden« anschauen. Welche Kraft, welche Energie sich darin ausdrückt! Sehenswert sind auch der »Saal der Schlachten« und ein fesselndes Werk von Hieronymus Bosch: »Die sieben Todsünden«.
Die Neuen Museen (Nuevos Museos) beherbergen weltberühmte Werke, darunter die »Schöpfung« und »Ecce Homo« von Bosch, eine »Madonna mit Kind« von Quentin Metsys - bei der wir mal auf das transparente Tuch, mit dem das Jesuskind bedeckt ist, achten sollten - »Die Flucht nach Ägypten« und weitere Gemälde von Tizian, einen Tintoretto, die »Anbetung der Hirten« von F. Zuccaro, ein sehr schönes »Abendmahl«, wiederum von Tizian, die Ribera-Schöpfungen »Der heilige Hieronymus«, »Joseph, der die Schafe Labans hütet« und »Äsop« sowie Werke von Zurbarán, Velázquez u.a.

Zu den Neuen Museen gehört auch ein kleines Architekturmuseum, wo man sich über die Entstehung des Klosters kundig machen kann. Alle Techniken werden genau erklärt. Im Erdgeschoß noch einige Bilder von El Greco: »Das Martyrium des heiligen Mauritius«, »Der heilige Petrus« und die »Anbetung des Jesuskindes«, ein Werk, auf dem auch der kniende König Philipp II. zu erkennen ist.

Das Königliche Pantheon: hier ruhen praktisch alle Nachfolger Karls V. Die Gruft ist eine einzige verschwenderische Gold- und Marmororgie. Das Pantheon der Infanten nimmt sich dagegen weniger verschwenderisch aus, birgt aber immerhin einige Meisterwerke: etwa die aus einem Stück und ausgesprochen fein gearbeitete liegende Figur des Juan de Austria und die der Maria Mercedes de Bourbon.
Die Kirche wirkt kühl und gewaltig und verkörpert damit den typischen Baustil Herreras. Riesige Deckenfresken und der dreißig Meter hohe Retabel ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters in ihren Bann. Skulpturen stellen die Könige Karl V. und Philipp II. dar, wie sie kniend dem Gottesdienst beiwohnen.
Die Kapitelsäle enthalten großartige Fresken und beachtliche Gemälde.
Die Bibliothek: Schon todmüde? Trotzdem sich keinesfalls die Bibliothek entgehen lassen. Die mit Miniaturmalereien geschmückten Bibeln und Korane, die alten Karten, die Schlachtszenen und die wegen ihrer besonderen Schriftzeichen interessanten Manuskripte sind ein letztes Aufbäumen wert.

In den Klostergärten wird man sich von den kulturellen Strapazen erholen.