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Arbeitsmarkt

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Spanische Beschäftigung und ihre Probleme

Konjunkturabsturz nach Jobwunder und Bauboom

Unflexibilität, großer Kündigungsschutz, schwierige Wiedereingliederung

Der spanische Arbeitsmarkt liebt, wie manche Südländer, die Extreme. In guten Zeiten zaubert er zahlreiche neue Stellen hervor, zum Staunen der übrigen Welt. In schlechten Zeiten lässt er sie allerdings ebenso rasch wieder verschwinden.

Man erinnere sich an die die Immobilienblase, die in den 1990ern und ersten Jahren des neuen Jahrtausends anschwoll, mit ihrem Bauboom und den Rekordarbeitszahlen. Zwischen 1993 und Anfang 2008 wuchs die Zahl der Erwerbstätigen in Spanien auf über zwanzig Millionen (vorher: zwölf Millionen). In einigen Jahren schuf das Land die Hälfte der neuen Arbeitsplätze in der EU.

Doch mit dem Platzen der Immobilienblase folgte der Absturz: Plötzlich schoss die Arbeitslosenquote auf vierzehn Prozent. Da niemand mehr baut, werden Arbeiter nicht mehr gebraucht.

Großes Problem des spanischen Arbeitsmarktes ist seine Unflexibilität. Es kostet so viel, einem festen Angestellten zu kündigen, dass Arbeitgeber lieber Zeitarbeiter beschäftigen. Die verlieren in schlechten Zeiten natürlich als erste ihre Stelle. Somit hat der hohe Schutz der Angestellten auch schlimme Folgen für die Arbeiter.

Weiteres Problem ist die schwierige Wiedereingliederung. Jobvermittlung erfolgt hauptsächlich durch Bekannte und Verwandte, was in Krisenzeiten eben nicht genügt. Von Weiterbildung oder Umschulung für Arbeitslose ist selten die Rede. Sowohl Regierung als auch Wirtschaft sollten hier eingreifen, was sicher mehr Sinn ergäbe, als wichtige Reformen des lieben Friedens willen zu unterlassen.