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Kneiptour

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Ausgehen in Málaga

Kneipentour durch die Bodegas

Dank ihres einzigartigen Aromas, mild und lieblich, wird jeder die Weine aus Málagas Umgebung mit Sicherheit in angenehmer Erinnerung behalten. Wir haben eine »Teststrecke« aufgestellt, mit genügend Bars und Kneipen rechts und links, so dass jede Weinsorte wenigstens einmal vorkommt. Selbstverständlich läßt sich alles zu Fuß erreichen.

Antigua Casa de Guardia: Alameda Principal, Ecke Calle Pastora; geöffnet von 9-22h. Hier stellen wir eine unserer Lieblingspinten vor. Schon 1840 gegründet, wie das Schild am Eingang besagt, werden in dem schlauchförmigen Raum mit seinen schmalen Tischen zig verschiedene Weinsorten vorrätig gehalten. Die guten Tropfen werden aus den Fässern an der Wand gezapft. Die weißgekleideten Kellner verstehen ihr Metier: lassen wir uns in aller Ruhe beraten, vielleicht auch vom Nachbarn. Das Publikum gehört der mittleren Altersklasse und überwiegend dem männlichen Geschlecht an. Die meisten trinken ihr Gläschen im Stehen und verzehren dabei riesige Miesmuscheln. Wir sprachen hauptsächlich dem golden-halbtrockenen Seco trasañejo zu. Zum Wohl!
Quitapenas: Calle Chinitas 2. Samstagabends und sonntags geschlossen. Enger und ungemütlicher als die Casa de Guardia, aber im Prinzip derselbe Typ von Lokal. Auch hier riecht es nach Wein und das nicht ohne Grund: der Rebensaft fließt in Strömen. Wer immer noch nicht genug hat, nimmt sich ein paar Flaschen mit nach Hause. Bei knurrendem Magen genehmige man sich ein paar Tapas zum Wein.
La Tasca: Calle Marin Garcia 12. Kleine, enge, gemütliche Bar, die recht ausgefeilte Tapas führt. Der Wirt preist seinen Serrano-Schinken als besondere Spezialität an. In der Tat: famos! Man is(s)t umgeben von Trockensalami, Chorizos, Schinken und Azulejos. Der holzgeschnitzte Tresen verschwindet in der Rush-hour unter dem Andrang der Gäste.

Pimpi: Calle Granada 62. Nur Mut und von der Tür bis zum Ende des Patios vorstoßen. Wegen ihrer Musik ist diese Taverne kaum zu verfehlen. Noch dazu nimmt sie mit ihren hintereinandergereihten Räumen unerwartete Ausmaße an. Holzbalken, kleine Fässer, eine efeuumrankte Decke, niedrige Tische, aber auch Video in allen Sälen. Unter Jugendlichen eine der beliebtesten Bars in ganz Málaga. Am Wochenende erfordert der Zugang zum Tresen entweder katzenhafte Geschmeidigkeit oder andalusische Hartnäckigkeit ...
Los Garrefas: Calle Mendes Nuñez 5, Nähe Plaza Uncibay. Großer Saal mit Holzdecke und -theke. Ähnlich wie im Pimpi. Nett und sehr junge Kundschaft. Zu empfehlen: der Vino Canasta cream.
Bar Alaska: Plaza San Pedro de Alcàntara, am Ende der Calle Carreteria. Zum Abschluß der Runde sollte man sich noch ein Schlückchen auf dem niedlichen Platz genehmigen. Im Schatten eines ausladenden Baumes, draußen auf der Terrasse der winzigen Schenke, mundet der Pedro oder der Muskateller gleich nochmal so gut. Falls sich inzwischen der Magen meldet, raten wir zu Meeresfrüchten.

Für alle, die nicht genug kriegen können ...

Die Calle Beatas (Nähe Plaza de Uncibay) wird an Wochenenden gegen 23h von einer gewaltigen Menschenmasse heimgesucht. Keine Demo, auch kein Konzert, sondern nur eine Handvoll Kneipen, die Jugendliche aus Málaga und der Umgebung magisch anziehen. Schon beeindruckend und bei uns zu Hause undenkbar. Es wird der porron herumgereicht: so heißt die mit zwei Öffnungen versehene Flasche, mit einem leuchtenden Cocktail, dem Tonto. Bewegen wir uns hier nach dem Bodega-Bummel ein wenig auf und ab: man bekommt dabei ein ganz gutes Bild, was ein Andalusier unter »Einweihung in das Nachtleben« versteht.