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Fortbewegung

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Eroberung zu Fuß

Verloren im römischen Dauerstau

Nicht effizientes, aber feinmaschiges Verkehrsnetz

Rom erobert man tunlichst zu Fuß! Sich im höllischen Verkehr der 3,5-Millionen-Stadt behaupten zu und zugleich deren Schönheiten genießen zu wollen, ist schlicht unmöglich, zumal mangels Parkplätzen niemand sein Gefährt an einer gewünschten Stelle abstellen können wird. So ist man im römischen Dauerstau per pedes oft sogar am flottsten unterwegs. Ohnehin konzentriert sich das Rom der heiligen und historischen Stätten im wesentlichen auf ein eng begrenztes Gebiet. Und der Charme der Ewigen Stadt, ihre malerischen Winkel, eleganten Brunnen und versteckten Innenhöfe sind schließlich eh nur zu Fuß zu entdecken.

Allerdings bleibt man selbst als Fußgänger von den aggressiven Verkehrsgefechten nicht verschont. Einheimischen Autofahrern fällt es schwer, nicht mit aller Gewalt bis in die engsten Gassen vorzudringen. Die stinkenden Kisten zum Zeitgewinn stehenlassen? – das ist kein römischer Gedankengang. Zwar ist die Altstadt von 7 bis 19 Uhr und nach 22 Uhr gesperrt, nur ist davon nichts zu merken. Mit oder ohne Ausnahmegenehmigung – die Römer finden täglich einen Weg, auch die Piazza Venezia und die Via del Corso zu verstopfen.

Nicht sehr effizient, aber ausgesprochen feinmaschig ist das öffentliche Verkehrsnetz in Rom. Die orangenen Busse schaukeln fast durch jede Straße und ächzen alle römischen Hügel hinauf. Straßen- und U-Bahnen beschränken sich dagegen auf wenige Hauptstrecken. Die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist ein anstrengendes Unterfangen. Zu Stoßzeiten verwandeln sich Busse und Bahnen in mobile Sardinenbüchsen, die sich wie die Autos im Schneckentempo durch die verstopfte Stadt zwängen. Fahrpläne werden daher erst gar nicht ausgehängt. Im Gedränge unbedingt auf die Brieftasche aufpassen. Mit einem energischen Ellenbogenstoß hält man sich notfalls allzu handgreifliche Annäherungen vom Leib.