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Pantheon

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Die heutige Stadtmitte - Marsfeld im Tiberbogen

Politisches Zentrum der Hauptstadt mit Parlamentsgebäude

Mitten im weiten, unbebauten Marsfeld (Campo Marzio) im Tiberbogen – der heutigen Stadtmitte – ließ Kaiser Augustus 27 v. Chr. das dem »Allgöttlichen« geweihte Pantheon errichten. Davon blieb nach einem Brand nur der Säulengang mit der dem Schwiegersohn Marcus Agrippa gewidmeten Inschrift. Unter Kaiser Hadrian wurde das Pantheon 120 n. Chr. nach revolutionierten Architekturprinzipien neu gebaut und erhielt die weit ausladende Kuppel (s. Kap. »Antikes Rom«). Leider litt der äußerlich vollkommen unversehrte Tempel unter zahlreichen Plünderungen, bei denen beispielsweise die Verkleidung aus vergoldeten Bronzefolien herausgerissen wurde. Im 7. Jahrhundert wurde das Pantheon in eine christliche Kirche umgewandelt, später dann in die Grabstätte von Königen und Berühmtheiten – darunter die des Malers Raffael.

Richtung Piazza Navona gehend, trifft man am Corso del Rinascimento auf den Palazzo Madama, der im 16. Jahrhundert für die Florentiner Familie Medici errichtet wurde und heute Sitz des italienischen Senats ist, der ersten Kammer des Parlaments. Lohnenswert ist ein kleiner Abstecher zur Piazza di San Luigi dei Francesi zur gleichnamigen Nationalkirche der Franzosen. In der dreischiffigen Pfeilerbasilika aus dem 16. Jahrhundert hängen drei Meisterwerke des Caravaggio: »Matthäus und der Engel«, »Berufung des Apostels« und das »Martyrium des heiligen Matthäus«.

Biegt man dagegen vom Pantheon aus in die schmale Via del Seminario ein, so gelangt man auf die hübsche Piazza S. Ignazio, wo die gewölbten, ineinandergeschobenen Häuserfassaden wie Kulissen für die mächtige Barockkirche S. Ignazio wirken. Berühmt ist die Mitte des 17. Jahrhunderts fertiggestellte Kirche für ihre kostbare Ausstattung und einen »billigen« Bluff: anstelle der Kuppel malte Andrea Pozzo ein illusionistisches Gewölbe unter die Decke zwischen die Vierungspfeiler – ein verblüffend echtes »trompe l´oeil«.

Ein Stückchen weiter nördlich liegt das politische Zentrum der Hauptstadt mit dem Parlamentsgebäude Palazzo Montecitorio, vor dem der Obelisk des ägyptischen Pharao Psammetikh II. in den Himmel ragt. Er wurde unter Augustus von Heliopolis nach Rom gebracht und diente den alten Römern als Zeiger einer riesigen Sonnenuhr. Rechts schließt sich an das Abgeordnetenhaus der Regierungssitz Palazzo Chigi an. Davor erhebt sich die Ehrensäule des Kaisers Mark Aurel, die der römische Senat nach dessen Sieg über die Sarmaten, Markomannen und Quaden errichten ließ (2. Jahrhundert). Bildhauer waren 17 Jahre damit beschäftigt, die Kriegsszenen in das spiralförmige Relief der dreißig Meter hohen Marmorsäule zu meißeln.