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Navona

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Piazza Navona - beliebtester Treffpunkt aller Römer

Einladende und farbige Barock-Arena

Die Piazza Navona ist bis heute der beliebteste Treffpunkt aller Römer – und einer der schönsten Plätze der Stadt. Aus den düsteren Altstadtstraßen tritt man ganz unvermittelt in die einladende und farbige Barock-Arena. Das Prunkstück der Piazza ist der berühmte Vier-Ströme-Brunnen von Gianlorenzo Bernini (s. ausführliche Beschreibung im Kap. »Rom Bella«). Ergänzt wird der Brunnen an den Stirnseiten des Platzes durch die Fontana del Moro und die schon ein Jahrhundert zuvor von Giacomo della Porta entworfene Fontana del Nettuno. Die heutige Anlage der Piazza stammt aus dem 17. Jahrhundert. Auf dem antiken Grundriß des Wettkampfstadions von Kaiser Domitian (86 n. Chr.) ließ Papst Innozenz X. 1650 den barocken Platz gestalten. Was den alten Römern Schauplatz ihrer athletischen Kämpfe war, blieb auch nach dem barocken Aufputz eine Arena für Spiele und Feste. Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Piazza Navona an Augustsonntagen gar unter Wasser gesetzt und in einen »See« verwandelt – zur hellen Freude der überhitzten Römer.

Dem Bernini-Brunnen gegenüber hat ein anderer Barockmeister seine Visitenkarte hinterlassen. Francesco Borromini schuf die konkave Kirchenfassade von S. Agnese in Agone. Biegt man rechts der Kirche in die Via di S. Agnese ein, kommt man zur deutschen Nationalkirche S. Maria dell´Anima aus dem frühen 16. Jahrhundert, wo der 1523 verstorbene deutsche Papst Hadrian VI. begraben liegt. Ein Stückchen weiter, in der Via della Pace, stößt man auf ein wundervolles Beispiel für die enge Verbindung von Architektur und Umgebung, die so typisch für den römischen Barock ist: S. Maria della Pace – eine der schönsten kleinen Kirchen Roms. Pietro da Cortona verlieh ihr 1656 die lebhafte, konvexe Fassade, die mit einem halbrunden Vortempel auf den Platz vorragt und sich in den Rahmen der umliegenden Häuser harmonisch einfügt. Der Innenraum ist vor allem wegen der Raffael-Fresken (1514) berühmt. Auch ein Blick auf den Kreuzgang lohnt, das erste Werk des Renaissancekünstlers Bramante in Rom (1504).

Nach Durchqueren des Torbogens Arco della Pace trifft man auf die Via dei Coronari, Roms Antiquitäten-Straße schlechthin. Bis hinab zum Tiber säumen Antiquare die enge Gasse. Schließlich stößt man auf die Via di Panico, an deren Ende sich ein schöner Blick auf die Engelsburg auf der anderen Flußseite eröffnet.

Fortsetzen kann man den Spaziergang in den Gassen hinter der Piazza Navona durch die Via del Banco di Santo Spirito und Via dei Banchi Nuovi. Hier war – wie die Straßennamen verraten – im 16. Jahrhundert das blühende Finanz- und Bankenzentrum der Papststadt entstanden. Gute Geschäfte lassen sich heute in der Via del Governo Vecchio machen, der Hochburg des römischen Second-Hand-Gewerbes.

Trifft man dann auf das Museo di Roma (s. »Museen«) in dem schönen Renaissancebauwerk des Palazzo Braschi, braucht man nur die Verkehrsader des Corso Vittorio Emanuele II. zu überqueren, und schon stößt man auf den römischsten aller römischen Plätze: