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Höhepunkte

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Inmitten von Lustschlößchen und Pinien

Von der Villa Medici

Mussolini und die Weltausstellung

Auf dem Gelände nahe der Villa Abamelek und der Villa Doria Pamphili, inmitten von Lustschlößchen und Pinien, verteidigte im November 1848 das revolutionäre Bürgertum unter Garibaldi die römische Republik. In ganz Europa tobten Kämpfe – in Italien vor allem in Sizilien und im österreichischen Venetien und der Lombardei, wo die Italiener für eine verfassungsgebende Versammlung und gegen die Fremdherrschaft eintraten. Wenige Tage nach der Ermordung eines päpstlichen Gesandten in Rom floh der Papst nach Gaeta. Im Februar wurde unter Führung Mazzinis die Republik ausgerufen. Im April schickte Frankreich ein Expeditionskorps nach Civitavecchia, um den Papst zu entsetzen. Unter Befehl Garibaldis, der sich nach der Niederlage in Oberitalien hierher geflüchtet hatte, machte sich die Republik verteidigungsbereit. Der Gianicolo und der Park der Villa Doria Pamphili wurden zum Schlachtfeld gegen die Franzosen, die Rom nach diesem Sieg bis 1870 im deutsch-französischen Krieg besetzt hielten und die weltliche Herrschaft des Papstes stützten. Die französische Niederlage bei der Schlacht von Sedan im August krempelte die Kräfteverhältnisse in Europa derart um, dass die italienischen Vaterlandsverteidiger nur noch der Form halber eine Bresche in die Aurelianische Mauer bei der Porta Pia schlagen mußten, um Rom am 20. September 1870 zu erobern. Lesenswert ist der historische Roman »Garibaldi« von Ricarda Huch.

Pincio – Zum Greifen nahe mutet das von Kuppeln übersäte Dächermeer des barocken Roms vom Pincio aus an, am Rande des Parks Villa Borghese, oberhalb der Piazza del Popolo. Bereits auf dem Weg von der Spanischen Treppe, vorbei an der Kirche Trinità dei Monti und der Villa Medici, ergeben sich wundervolle Ausblicke auf das Rom der Päpste.

Kapitol – Der romantischste Blick eröffnet sich im Mondlicht von der Rückseite des Kapitolshügels aus über die Ruinenlandschaft der antiken Foren bis hinüber zum Palatin. Zu Füßen liegt uns hier der einstige Nabel der Welt, jene wenigen Quadratkilometer des politischen und gesellschaftlichen Roms, die während der Kaiserzeit für die Entwicklung Europas bedeutsamer waren als ganze Staaten. Man überquert den Kapitolsplatz und geht rechts zwischen den Palästen hindurch in Richtung Gartenanlagen.

Peterskuppel – In der windigen Höhe der Kuppellaterne von San Pietro schweift der Blick weit über die Altstadt hinaus bis in die Sabiner und Albaner Berge, hinweg über den endlosen Vorstadtgürtel der Vier-Millionen-Metropole. Bei klarem Winterwetter überrascht ein großartiges Gebirgspanorama mit den schneebedeckten Gipfeln des Apennin. Nach dem mühsamen Aufstieg durch den engen, gebogenen Kuppelschacht zwischen innerer Raumkuppel und äußerer Schutzschale hat man sich erst nach einer ganzen Weile an den vielfältigen Ausblicken sattgesehen. Auffallend ist im Südwesten das Viertel EUR (sprich: »Ä-uhr«, Esposizione Universale Roma), das Mussolini für die geplante Weltausstellung 1942 an der Via Imperiale von der Stadt zum Meer errichten ließ. Das Viertel ist ein weithin sichtbares Zeugnis faschistischer Architektur, unverkennbar vor allem der weiße Palazzo del Lavoro (Palast der Arbeit), der im römischen Volksmund den treffenden Namen »Quadratisches Kolosseum« erhielt. Eine Inschrift besagt, dass die Italiener ein »Volk von Helden, Heiligen und Seefahrern« seien.