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Leiche im Badehaus

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Rom und Großbritannien im Jahre 70 nach Christus

cover Eine Leiche im Badehaus, Knaur Verlag, 479 Seiten; 19,90 Euro, Autor: Lindsey Davis

Wir schreiben das Jahr 70 nach Christus, eine Zeit, in der sich das, was unserer heutigen Definition von Zivilisation am nächsten kommt, in Rom und Region abspielt. Unseren Protagonisten und Ich-Erzähler Falco rühmt die Tatsache, dass er der erste Detektiv der Menschheitsgeschichte ist. Und auch die obligatorische Leiche lässt keine paar Seiten auf sich warten, da wird sie auch schon in des Vaters Badehaus gefunden. Und so beginnt ein frühgeschichtlicher Krimi der uns im weiteren Geschehen nach Britanien führt, wo wir den Bau des römischen Palastes im heutigen Fishbourne miterleben können...

Nach der Entdeckung der Leiche stellt Marcus Dididus Falco bald fest, dass die einzigen, die Licht in diesen Fall bringen könnten, die Erbauer des Badehauses, in Britannien stecken. Zeitgleich wird seine Schwester Maja von ihrem ehemaligen Verehrer, dem Spion Anacrites bedroht. Und dann mischt sich auch noch der Kaiser ein, welcher Falco nach Brittanien schickt, auf dass dieser die rätselhaften Verzögerungen des Palastbaus mit tödlichem Ausgang überwache. Trifft sich gut, und so zieht Falco samt Familienclan nach Britannien, um einerseits den Fall der Badehausleiche zu klären und den Bau des Palastes zu kontrollieren. Dabei gerät er selbst in tödliche Gefahr...

Wer es bei historischen Filmen wie "Ein Ritter aus Leidenschaft" nur schwer ertragen kann, dass ein Publikum des Mittelalters Queens "We will Rock you" grölt, der wird auch mit Lindsey Davis Art und Weise der Geschichtswiedergabe nicht recht warm werden. Neuzeitliche Aussagen wie "Verfluchte Scheiße" wird zu "Verfluchte Titanenscheiße" verrömerlt, und aus Gott wird Jupiter in Sätzen wie "Weiß Jupiter warum". Auch vergeht der störende Nebeneffekt, den der Name des Protagonisten hervorruft, auch während des fortschreitenden Lesens nicht: Das Gesicht und die musikalische Hinterlassenschaft des gleichnamigen österreichischen Sängers rutscht gedanklich immer wieder dazwischen. Davon könnte man absehen, wenn es der Kriminalroman vermögen würde, ein wenig Spannung und Anspruch zu produzieren. Leider ist dies nicht der Fall.

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