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National Gallery

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Sammlungen berühmter Künstler

National GalleryTrafalgar Square, WC2, T. 7747 2885. www.nationalgallery.org.uk. Bhf/U Charing Cross. Tgl. 10-18h, Mi -21h; geschlossen 1. Jan und 24.-26. Dez. Eintritt frei. Führungen Guided tours (1 Std) frei, tgl. 11.30/14.30h, Mi auch 18.30h ab Sainsbury Foyer. Picture in Focus (25 min über ein Bild) Mi 18h. Quick Insight (10 min über ein Bild) Mo-Fr 16h. Audioguide frei, auch auf deutsch, 3 € Spende üblich.

Mit über 2300 Gemälden von 1260 bis 1900 ist dies eine der großen Sammlungen weltweit, nach Masse und Rang. Denken Sie sich irgendeinen westeuropäischen Meister seit Dürer – sein Werk hängt hier. Besonders reich vertreten sind die flämi-, französi-, spani- und natürlich britische Schule. Zwar ist deren Domizil die Tate Britain, doch nicht wenige Kunstfreunde meinen, dass die hochklassigeren Engländer hier hängen.

NG praktisch

In Londons größte Galerie am bekanntesten Platz strömen jährlich 4-5 Millionen Besucher, und so kommt es vor manchem Werk zu Vollversammlungen. Jedes Bildnis trägt eine Nummer, und wer mehr darüber wissen will, tippt sie in den Audioguide. Wer sich nur 30 Highlights zutraut, wählt die entsprechende Leih-CD samt Audioguide. Achtung Rucksackreisende: die Garderobe nimmt keine großen Stücke an.

Rundgang. Für den Marsch durch die NG erobere man am Eingang einen floor plan. Im Vergleich zu anderen Londoner Groß-Museen fällt die Orientierung leicht, da jeder der vier Seitenflügel von der Central Hall abgeht und – Trostpflaster für V&A-Geschädigte! – nur einem klar definierten Zeitraum gilt.

Der Sainsbury Wing (1260-1510) macht alle italienischen Stilwendungen seit der Spätgotik mit: innig-anmutige Tafeln des Fra Angelico (um 1401-1455), phantasmagorische Fabeln aus dem Florenz des Paolo Uccello (1397-1475), dichterisch empfundene Bilder voller Ausdruckskraft von Sandro Botticelli (1444-1510), die berühmten Entwürfe zu Marienbildern von Leonardo da Vinci (1452-1519). Dazu gibt es flämische (und ein paar deutsche) Vorläufer der Renaissance, etwa Jan van Eyck (um 1390-1441). In der Microgallery spürt man am PC Bilder nach Künstler, Periode oder Thema auf (tgl. 10-17.30h).

Im West Wing (1510-1600) macht sich die Renaissance breit: Meister aus Florenz, Venedig und der Lombardei, auch ein paar Flamen und Deutsche. Da Heinrich VIII. Hans Holbein d. J. (1497-1543) aus Basel zu seinem Hofmaler bestellt hatte, hängt hier dessen weltweit größte Werkschau, angeführt vom vielschichtigen Meisterwerk Die Botschafter.

Der North Wing (1600-1700) sei von Holländern gemietet, könnte man auf den ersten Blick meinen: Vermeer, Piet de Hooch, Saenredam, van Hoogstraten mit kurioser „Peepshow“, Ruysdael, Hals, jede Menge Rubens (1577-1640) von orgiastisch bis bukolisch, dazu 20 feine Werke von Rembrandt (1606-69). Das spanische Grüppchen führen Murillo, Zurbarán, Velázquez und der Meister überlanger Gesichter an: El Greco (1541-1614). Nach den Italienern (Caravaggio!) nimmt man im Pub gegenüber eine Stärkung zu sich, um für das 18. Jh. im Ostflügel gerüstet zu sein.

Der East Wing (1700-1900) wagt einen kühnen Bogenschlag von Hogarth zum Impressionismus – und erregt damit die meiste Aufmerksamkeit. Gainsborough, Reynolds und Constable sind reich vertreten, und unter Turners sechs Werken ragt Rain, steam and speed (1844) heraus. Aus Frankreich fehlt kein großer Name dieser Zeit, nicht Delacroix, Courbet, Degas, Renoir, van Gogh, Cézanne, Rousseau noch Toulouse-Lautrec. Monets Serie von Wasserlilien wurde ebenso stilbildend wie Seurats Badende bei Asnières. Es gibt sogar einen Picasso aus der blauen Periode, doch für jüngere Kunst muss es dann die Tate Modern sein.

Schätze der National Gallery

Jan van Eyck: Ehepaar Arnolfini (1434) und Mann mit Turban (Selbstporträt?).

Fra Angelico: Christus in seinem Ruhm (1435).

Paolo Uccello: Schlacht von San Romano (um 1450).

Sandro Botticelli: Venus und Mars (1475) und Mystische Geburt.

Leonardo da Vinci: Entwürfe zu Marienbildnissen, u.a. Jungfrau mit Kind.

Peter Paul Rubens: u.a. Raub der Sabinerinnen, Samson und Delilah, Frieden und Krieg, Porträt der Susanna Lunden.

El Greco: Christus führt die Händler in den Tempel.

William Hogarth: Die Vier Jahreszeiten.

Claude Monet: Badende bei La Grenouillère.

Vincent van Gogh: Sonnenblumen und Kornfeld mit Zypressen.

Themen.

Das Kellergeschoss des Sainsbury Wing kriegt große Wechselausstellungen (Eintritt meist 12 €, Kind 9 €, Familie 24 €) ab. Das Programm 2004/05: Bosch & Breughel, Russische Landschaft im Zeitalter Tolstois, Raffael und Edgar Degas.

Crivelli´s Garden, T. 7747 2869; tgl. 10-17.45, Mi -20.30h. Serviert mediterrane Kost im luftigen Garten des Sainsbury Wing, mit eigenem Springbrunnen. Preiswerter ist die Cafeteria im Keller des West Wing.