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Courtauld

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Courtauld Institute Gallery

Somerset House, North Wing, T. 7848 2526. www.courtauld.ac.uk. Tgl. 10-18h, Juli/Aug Fr -21h. Eintritt 8/6 €, Kind (0-18) frei, Mo 10-14h frei. Kombis siehe Somerset House. Führung (1 Std) inkl. Eintritt 11/9 €, Di/Do/Sa 12h.

Der Umzug ins Somerset House 1989 hat Courtaulds Spitzenstellung noch gestärkt. Für Nachschub ist gesorgt, denn alle Schenkungen an die University of London landen hier. Selten werden v.a. Impressionisten und Post-Impressionisten exquisiter dargeboten, und man kann alles in Ruhe aus der Nähe betrachten.

Rundgang.

Saal 1: Mittelalter bis frühe Renaissance (u.a. Botticelli, Bellini), dazu sakrales Kunsthandwerk.

Saal 2-3: Renaissance, mit Adam und Eva von Lucas Cranach d. Ä..
Saal 4-5: 16. und 17. Jh., mit Pieter Breughels Flucht aus Ägypten vor kühner Berglandschaft. Typisch Ägypten eben.

Saal 6: Rubens (1577-1640) at its best. Seine intimen Tableaus sind so sehenswert wie die Schinken zur Mythologie, von superber Komposition zeugen die Abnahme vom Kreuz ebenso wie Entwürfe für Wandteppiche, u.a. Der Tod des Achilles. Das Porträt des Baldassare Castiglione ist an Raffael angelehnt, die Landschaft im Mondenschein nimmt schon die Romantik vorweg.

Saal 7: 18. Jh., über van Dycks führende Stellung als Porträtist der Aristokratie.

Saal 8: Anfang 19. Jh., mit Gainsborough, Goya und Kettle.

Saal 9: Impressionisten – Londons stolzester Beitrag zum Thema (siehe Rahmen).

Saal 10/11: Frühes 20. Jh., auch Kandinsky und Matisse. Wer sich 2 km nördl. mit der Bloomsbury Group bekannt gemacht hat, kann nun sehen, was ihre Maler zuwege brachten. Mehr Aufsehen erregt aber Modiglianis Nackedei: Nu verbindet Sinnlich- und Schamhaftigkeit aufs wundervollste. Bei der Präsentation dieses Bildes 1916 wurde die Ausstellung noch von der Polizei geschlossen, wegen „Obszönität“.

Wer beeindruckt uns in Saal 9?

Saal 9 begründet den Weltruhm dieser Galerie. Alle großen Namen des Impressionismus sind darin versammelt, auch Monet, Renoir, Pissarro, Sisley, Seurat, Rousseau. Edouard Manet genießt das Frühstück im Grünen (130 Jahre später spielte dieses Gemälde im Amélie-Film mit), Edgar Degas lässt seine Tänzerinnen wirbeln. Von den Post-Impressionisten ist Paul Cézanne am besten vertreten, u.a. mit dem See von Annecy, den Kartenspielern und einem der vielen Montagne Sainte-Victoire. Aus Tahiti, von Paul Gauguin , kommen zwei Gemälde und eine Skulptur: die Büste seiner dänischen Frau. Das Selbstbildnis mit verbundenem Ohr (1889) seines Freundes Vincent van Gogh entstand in Arles im Jahr vor dessen Tod. Henri Toulouse-Lautrec schließlich steuert Souper tete-à-tete und Jane Avril beim Betreten des Moulin Rouge bei.