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Highgate

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N6: Highgate

Dorf der Kuriositäten

U Archway oder U Highgate.

Auf dem Hügel nö der Hampstead Heath stoßen wir auf das alte ehrwürdige Dorf Highgate und eine von Londons fesselndsten Kuriositäten: seinen Friedhof. 1838 wurde er auf einem Hügel mit Aussicht angelegt und dann seit 1938 der Verwucherung überlassen.

Highgate Cemetery Swain´s Lane, N6, T. 8340 1834. www.highgate-cemetery.org. 900m westl. von U Archway (Zone 2/3), Bus C11/271.
Ostteil Mo-Fr 10-16.30h, Sa/So 11-16.30h, Nov-März tgl. -15.30h. Eintritt 3 €, Kind (8-16) 1,50 €.
Westteil nur mit Führung (1 Std) Mo-Fr 14h, Sa/So stdl. 11-16h, Nov-März nur Sa/So 15h. Führung 4,50 €, bis 8 Jahre kein Einlass. Photo-Kamera 1,50 €, Video verboten.

Erst 1990 wurde das 20 Hektar-Labyrinth aus Terrassen, schlammigen Wegen und efeubewachsenen Gräbern für den Publikumsverkehr geöffnet. Was da allmählich im Gebüsch verschwand, bezeugt nun wortlos, wie exzentrisch viktorianische Grabarchitektur war.

Alas. So schmückt das Flachrelief eines schlafenden Löwen die Ruhestätte eines Dompteurs. Einem Schauspieler wird Hamlets Ausspruch beim Anblick eines Schädels nachgerufen: Alas, poor Yorick. Ein verblichener Cricketspieler ist samt seiner wickets (dreisäulige Pseudo-Tore) nachgebildet. Familiengruften sind gemäß altägyptischer Totenriten miteinander verbunden. Und über allem rauschen die Zypressen. Den stimmungsvollen Westteil (1839) mit ägyptischer Gräberstadt und allerlei celebrity spotting darf man nur unter Aufsicht erkunden. Sorgsam gejätet wird dagegen im Ostteil das Grab von Karl Marx (1818-83), dem die englische KP 1956 eine riesige Büste spendierte.

Promis in Highgate

Unter dem Gestrüpp im Westteil liegen u.a. der Käfig-Entdecker Michael Faraday (1791-1867); Charles Dickens (1812-70); die Dichterin Mary Ann Evans (1819-80, alias George Eliot); der Entwicklungsphilosoph Herbert Spencer (1820-1903); und der Nobel-bepreiste Dramatiker John Galsworthy (1867-1933).