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Diana

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Diana in Kensington

Was rutscht denn da?

Frühsport. Da Viktorias Nachfolger den Buckinghampalast bevorzugten, logierte auf Kensington stets der Thronfolger, bis Prinz Charles nicht mehr mit Prinzessin Diana logieren wollte. (Zu Beginn der Ehe hatten Jogger das Paar noch regelmäßig beim Frühsport am offenen Fenster gesehen.) Nach der Trennung 1992 bestand Diana darauf, diesen Palast für sich behalten zu dürfen, während Charles zur Oma ins Clarence House zog. Dianas Freude währte nur, bis ihr 1997 ein Pariser Tunnel in die Quere kam. Später zog Charles´ Tante Margaret ein, aber auch sie gab bald (2001) den Silberlöffel ab.

Nachlese. An Dianas Todestag (30. Aug) treffen sich regelmäßig Schaulustige vor dem Palast, von dem aus man auf IHren Spuren durch IHren Lieblingspark schlendern kann. Man muss nicht Diana-Fan sein, um zu erkennen, dass der mit 90 Bodenplaketten markierte Memorial Walk auf 11 km tatsächlich die schönsten Punkte in Hyde Park und K´Gardens abhakt. Kinder schätzen eher den formidabel ausgestatteten Diana Memorial Playground in den Gardens.

Brunnenspaß. Zu einem steten Quell unbeabsichtigter Heiterkeit wurde dagegen der Diana Memorial Fountain mitten im Rasen zwischen der Serpentine und Alexandra Gate. Dieser Brunnen, eröffnet im Sommer 2004 von der Queen, die zuvor sieben Jahre lang wenig Trauertod über den Unfalltod ihrer Ex-Schwiegertochter gezeigt hatte, lässt Wasser in einer 50 mal 80 Meter langen ovalen Rinne aus 545 Blöcken Cornwall-Granit kreisen. Damit entspreche er Dianas Wesen, begründete Elisabeth hintersinnig den Entwurf der Amerikanerin Kathryn Gustafson. Spötter mutmaßten gleich, dass der Brunnen (Kostenpunkt: 5,4 Millionen €) auch den Wunsch des Königshauses symbolisiere, die Erinnerung an die „Königin der Herzen“ möge langsam verrinnen. Volkes Stimme sprach eher von „Disneyland-Wasserrutsche“, „steinerner Viehtränke“ oder „Schlossgraben ohne Schloss“.

Dann nahm das Schicksal der „ill-fated fountain“ (BBC) seinen Lauf. Schon in den ersten Wochen wurde Diana mehrmals der Hahn zugedreht: Pumpen waren defekt, Blätter verstopften den Ablauf. In den Tagen nach der Eröffnung rutschten Dutzende von Besuchern auf den glitschigen Granitstufen aus und mussten in Krankenhäusern behandelt werden (was in London nicht vergnügungssteuerpflichtig ist). So wurde Ende Juli der Brunnen wieder abgestellt – und ein Untersuchungsausschuss aus Konstrukteuren, Ingenieuren und Sicherheitsexperten gebildet, die den Gefahrenstellen zu Leibe rücken sollten. Inzwischen fließt er wieder, aber bitte: Mit Vorsicht genießen!