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Stadtmauer

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London Wall

In den Wakefield Gardens, neben U Tower Hill, sind noch (im Mittelalter ergänzte) Teile der römischen Stadtmauer zu sehen. Tatsächlich lässt sich von hier aus 3 km lang, über die Straßen Aldgate, Bevis Mark und London Wall, ihr Verlauf bis zum Museum of London verfolgen. Dass bis ins 17. Jh. die City tatsächlich hier endete, belegt indirekt auch die Parallelstraße von Bevis Marks: Houndsditch, EC3.

Was sagen uns ... Houndsditch & Shambles?

„Hundegraben“ bzw. „Schlachthaus“. Jahrhundertelang beförderten City-Bewohner tote Tiere von der Stadtmauer aus in den Houndsditch. Am anderen Ende der City deponierten die Metzger des Smithfield Market (damals The Shambles) Innereien und Kadaver ausgeschlachteter Opfer einfach auf den Straßen. Wer jetzt noch bedenkt, dass die spärlichen Abwasserkanäle erst im 17.-19. Jh. gedeckelt und verbunden wurden, wird begreifen, wieso Cholera und andere Epidemien schonungslos wüten konnten.

All Hallows by the Tower Byward St, EC3, T. 7481 2928. www.allhallowsbythetower.org.uk. 90m westl. von U Tower Hill. Mo-Fr 9-17.45h, Sa/So 10-17h. Eintritt frei. Audioguide (45 min) mit Undercroft Museum frei, 3 € Spende üblich.

Urkundlich bezeugt stand hier schon 675 eine Kirche dieses Namens; älter ist in ganz London keine. Trotz der Nähe zur Pudding Lane überstand „Alle Heiligen“ das Feuer 1666 unbeschadet, und Samuel Pepys, der ja hier lebte (Seething Lane) und begraben liegt (St Olave Hart St), verfasste seinen berühmten Zeugenbericht von ihrem Ziegelturm aus. Erst deutsche Bomben machten dem Schmuckstück 1940 den Garaus. Der Wiederaufbau schuf schließlich ein Sammelsurium aus Kupferspitze, sächsischen Kreuzen, herrlich geschnitztem Lindenholz-Taufstein (1682) von Grinling Gibbons und Gedenktafeln aus Messing (14.-17. Jh.). Etliche Hinrichtungsopfer aus dem Tower, auch Thomas Morus, wurden zeitweise in All Hallows beerdigt, und in der Krypta sind römische Fliesen der ersten Kirche zu sehen.

Musik. Jeden Do 13.10h erbebt All Hallows unter Orgelrezitalen. Spende üblich.

Tower Bridge

Östl. vom Tower, EC3. 500m südl. von U Tower Hill.

Diese Brücke ist ein Werk von Horace Jones, der kurz nach der Eröffnung (1894) starb. Ihr gotischer Stil sollte dem Tower entsprechen, doch die altertümelnde Schale verschleiert, dass im Stahlkern die seinerzeit modernsten Erkenntnisse hydraulischer Zugbrückentechnik walten. Die 25m hohen Zwillingstürme auf massiven Sockeln sind Kraftprotze, die mittels eines genialen Schaukel/Hebemechanismus und kohlebefeuerten Dampfkesseln beide Flügel binnen drei min aufklappen konnten. Solches Tempo hatten sich die Schiffsbesitzer auch ausbedungen, denn um 1890 war der Hafen noch größter Arbeitgeber und Steuerzahler der Stadt. Erst als das Chaos um die London Bridge, damals die östlichste Verbindung über die Themse, unerträglich geworden war, stimmte die Schifffahrt dem Bau dieser Brücke überhaupt zu.

Auf & nieder, immer wieder. Seit dem Umbau 1976 ersetzt Strom den Dampfantrieb. Nun werden die Flügel der Tower Bridge binnen 90 sek hochgezogen, um große Schiffe passieren zu lassen. Das geschieht jährlich bis zu 500 Mal, im Sommer tgl. bis zu acht Mal; früher waren 30-50 Zugnummern pro Tag normal. Wann sich die Brücke wieder liftet, erfährt man auf einer Tafel am südl. Ufer oder unter T. 7940 3984.

Tower Bridge ExhibitionTower Bridge, T. 7940 3985. www.towerbridge.org.uk. Tgl. 10-17.30h, Okt-März 9.30-17h. Eintritt 8/6,50 €, Kind (5-15) 4,50 €, Familie 20 €. Kombiticket mit Monument 10/7/5 €.

Nachdem der Fußgängersteg zwischen beiden Türmen für Selbstmörder zu verlockend war, wurde er verglast und ist nun Teil einer Ausstellung, die fünfsprachig die Mechanik der Brücke erklärt. Per Fahrstuhl gelangt man im südl. Turm in 45m Höhe über dem Fluss, schaut, staunt, lässt sich elektronisch belehren und kehrt im nördl. Turm zur Erde zurück. Und damit´s keiner vergisst: Tower Bridge is owned, funded and managed by the Corporation of London.