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British Museum

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British Museum

Great Russell St, WC1, T. 7636 1555. www.thebritishmuseum.ac.uk. 500m nö von U Tottenham Court Rd, 400m sö von U Russell Square. Tgl. 10-17.30h, Do/Fr -20.30h (Great Court 9-18h, Do-Sa -23h). Geschlossen 1. Jan, Karfreitag, 1. Mai und 24.-26. Dez. Eintritt frei, Spende (3-5 €) üblich. Führung & Audioguide siehe unten.

Eines der Top-Museen der Welt! Ob Hellas, Ägypten oder Seidenstraße – wo immer man schwitzende Guides fragt, was mit den besten Fundstücken ihrer Schauplätze passiert sei, murmeln sie nur: British Museum.

Praktisch

Vom Haupteingang mit imposantem Portikus gelangt man geradewegs in den Great Court, an dessen Infoschaltern Museumspläne (frei), der Kinderführer Inside the BM (frei) und der exzellente Visit Guide (9 €) liegen. Dazu sind viererlei Audioguides (je 5 €) zu mieten: Highlights (1½ Std), Enlightenment zur Welt im 18. Jh., Parthenon (auch auf deutsch) und Family Tour auf drei verschiedenen Pfaden. Weniger Info und keine Audioguides, aber auch weniger Trubel bietet der Nebeneingang Montague Place.

Führungen. Kunstexperten leiten die Highlights tour (1½ Std, 12/8 €), die tgl. 10.30/13/15h im Great Court startet. Volontäre führen tgl. 11-15.30h im Halbstunden-Rhythmus zehn verschiedene EyeOpener (50 min, frei) durch einzelne Säle; Tagesprogramm siehe www.thebritishmuseum.ac.uk/tours/eyeopeners.

Geschichte & Rekorde. Um die Sammlung von Wunderlichkeiten zu beherbergen, die Sir Hans Sloane der Nation vermacht hatte, wurde 1753 auf Parlamentsbeschluss das BM gegründet. Tgl. durften damals zwölf anhand ihrer Bewerbung handverlesene Besucher rein. Als zwei immense Bibliotheken hinzukamen, dann der Stein von Rosette (1798), dann Elgins Raubstücke (1803) usw., war ein Neubau fällig. Der Auftrag ging 1823 an Robert Smirke, einen unoriginellen Neoklassizisten. Nach etlichen Anbauten war 1847 dieses Gebäude von mehr als eindrucksvollem Ausmaß fertiggestellt. Bevor das Ganze überquoll, zog 1998 die British Library endlich an die Euston Rd, wodurch 40% der Ausstell- und Lagerfläche im BM frei wurden. Doch keine Sorge, sein Fundus ist groß genug, um jede Lücke zu schließen.

Als Monument des britischen Imperialismus apostrophiert, beinhaltet das BM hinter dorischer Säulenfassade lauter Schätze, die zur Kolonialzeit irgendwo in der Welt vor „Barbaren“ gerettet wurden. Nach kolonialer Denkweise wussten diese Burschen sie nicht angemessen zu würdigen. Bei den Ausmaßen des Empire kann man sich leicht vorstellen, wieviel da zusammengeklaut wurde.

Mit Fluren von 4 km Gesamtlänge und vier Millionen Exponaten auf 26.000 qm in 94 Sälen ist das BM kein Hopplahopp-Termin. Auch die Masse Mensch (jährlich 5-6 Millionen Besucher) kann Stress verursachen. Um mehr vom Museum zu haben, empfehlen sich also ein paar Vorkehrungen (siehe Rahmen).

Tipps gegen den Museums-K.o.

Zeit haben. BM hat Ihre Aufmerksamkeit einen Tag lang verdient, aber nur mit Pause auf einem der umliegenden Squares. Dafür packt man Wasser und was zum Naschen ein. Gerne kommt man auch mehrmals, der Eintritt ist ja frei.

Wenig mitbringen. Man rücke mit bequemem Schuhwerk an und schleppe nichts mit, was nicht dabei sein muss. Jacken, Kopfbedeckung, daypacks und Taschen nimmt die Garderobe frei an, doch es gibt keine Schließfächer mehr.

Sitzen, denken, gehen. Langes Stehen und langsames Schlendern ermüdet. Nutzen Sie jede Sitzgelegenheit, um über ein Objekt zu reflektieren und kluge oder witzige Vergleiche anzustellen. Das sichert dem optischen Happen Speicherplatz im Langzeitgedächtnis. Danach dürfen Sie (aus Ihrer Sicht) weniger spannende Säle im flotten Schritt durchmessen.

Tempo wechseln. Laut Museumspädagogen betrachtet der Durchschnitts-Besucher ein Objekt 8-10 sek lang, widmet sich aber 10-20 sek dem Schildchen dazu, um dem Minimum an Zeit ein Maximum an Schlauheit abzutrotzen. Das führt zur Erschöpfung. Betrachten Sie ein Objekt ausgiebig, lassen Sie den Assoziationen freien Lauf, bevor Sie die Erklärung lesen. Andernorts lesen Sie erst das Schildchen und stellen sich dann vor, wie das gute Stück aussehen könnte, bevor Sie hingucken.

Akzente setzen. Jeder Versuch eines „Überblicks“ endet im sicheren K.O. Also wählt man mithilfe des Faltblattes am Eingang, einer Führung oder auf www.thebritishmuseum.ac.uk/visit/plans einige Bereiche aus und lässt den Rest links liegen. Wer es aber ganz eilig hat, suche zumindest die sechs markierten Säle auf – oder bleibe ganz weg.