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Per U-Bahn

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Stadtverkehr in London

U-Bahn

Ihr meistdiskutiertes Verkehrsmittel nennen die Londoner Tube, obwohl nur ein Drittel der Gesamtlänge von 406 km in Tunnels oder Röhren (tubes) steckt. Mit 275 Stationen ist es die weitläufigste U-Bahn der Welt, und ihre älteste dazu: Die ersten Züge, damals dampfgetrieben, verkehrten 1863 zwischen Paddington und Farringdon. 1890 wurden die ersten Strecken mit einer elektrischen Oberleitung versehen.

Seither, sagen Spötter, habe sich an Tempo und Zuverlässigkeit wenig geändert. Im Schnitt alle 16 min bleibt irgendwo ein Zug mit Defekt stehen. Oft fallen die Rolltreppen aus. Gelegentlich (bevorzugt am Wochenende) werden Stationen oder Teilabschnitten für Wartungsarbeiten geschlossen. Zu Stoßzeiten ist die Luft stickig und das Gedränge legendär. Dennoch nutzen tgl. drei Millionen Menschen die U-Bahn; man muss ja was zu erzählen haben. Der Eine oder Andere erreicht sogar sein Ziel, alle übrigen fühlen sich underground wie zu Hause, außer im grusligen Niemandsland der Northern Line.

Betriebszeiten

Die erste U-Bahn startet Mo-Sa etwa 5.30h, So je nach Linie 6.30h oder 7.30h. Danach wartet man theoretisch nie länger als 10 min, zu Stoßzeiten (Mo-Fr 8-9.30h und 16.30-19h) sogar nur 3 min; allerdings ist die tube dann kaum genießbar. Je nach Wochentag, Station und Linie wird der Dienst zwischen 23h und 0.30h eingestellt. Danach fahren nur Nachtbusse und Taxis. Am 25. Dez herrscht Stille Nacht in der Röhre.

Seit jeher war die tube streikanfällig, denn im Untergrund agiert die radikale Verkehrsgewerkschaft RMT. Nachdem unter Labour lange Burgfrieden geherrscht hatte, gingen die (oft 24-stündigen) Streiks im Juli 2002 wieder los, diesmal als Protest gegen Blairs Pläne, die tube teilweise zu privatisieren. Jeder Londoner kann vorzügliche Argumente gegen diese Idee aufzählen, doch solange die Regierung daran festhält, bleibt das Streikrisiko hoch.

Tarife

Preisangaben gelten pro Erwachsenen/Kind (5-15 Jahre).

London hat die teuerste U-Bahn der Welt. Wo sonst darf man pro Fahrt bis zu 6 € abdrücken?

Einzelfahrt 3/1 € für Zone 1, 3,60/1,20 € für Z1-2, 4,50/1,60 € für Z1-4, 6/2 € für Z1-6. Carnet mit zehn Fahrten in Zone 1 25/8 €. Wer jenseits von Zone 1 bei einer der häufigen Kontrollen mit dem carnet erwischt wird (oder generell im Untergrund ohne gültiges Ticket), darf on the spot 30 € Strafe hinlatzen. Wer viel, aber nicht nur U-Bahn zu fahren gedenkt, ist mit Travelcards besser bedient.

In jeder Station verraten Schautafeln den Preis zum gewünschten Ziel. Am Ticketautomaten drückt man den entsprechenden Knopf und wirft die Münzen ein; in der Regel gibt der Automat Rückgeld. Fahrscheine und Zehnerkarten gibt es auch am Schalter in jeder Station, aber oft nur bis 20h und mit Wartezeit.

Den Fahrschein steckt man mit dem schwarzen Magnetstreifen nach unten in den Schlitz an der Sperre, die den Weg zum Bahnsteig (platform) freigibt. An der Oberseite der Sperre nimmt man ihn wieder an sich und behält ihn bis zum Verlassen des Underground-Bereichs.