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Asiatisch

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Asiatische Cuisine in London

Exotisch gewürzt

Tradition aus dem Orient

Indien & Bangladesh. London zählt indische Restaurants wie Sand am Meer, und obwohl teilweise die Preise nach Lobeshymnen in der Presse anzogen, bleiben sie der Preiswert-Tipp für eating out. Ihr Geheimnis? Exotische Gewürze und ein Wunderding: Tandoor, der mit Holzkohle befeuerte Tonherd, entfaltet im Innern unglaubliche Hitze und speichert sie lange Zeit. Fleisch gart darin binnen 5-10 min, und das pfannkuchige nan-Brot wird an die Außenseite geklebt, bis es abfällt; dann ist es gebacken.

Die indische Fassung mediterraner Meze, thali, macht Neulinge mit vielfältigen Genüssen des Subkontinents bekannt, z.B. den vegetarischen Schulen des Südens. Scharf (hot) ist fast alles: wer das nicht mag, muss es dem Ober mitteilen. Oft gibt es nach dem Essen ein nasses Handtuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Lohnend: ein Streifzug durchs East End.

Iran. Siehe Dish Dash (W1), Alounak und Hafez (W2).

Afghanistan. Siehe Caravan Serai (W1) und Afghan Kitchen (N1).

China. Grob sind sieben regionale Kochstile im Reich der Mitte zu unterscheiden. In London begegnet man v.a. Guangzhou (Kanton) und Sichuan, dem östl. Vorland Tibets. Während ersterer Stil das naturbelassene Kochen vorzieht, ohne fad zu werden, lebt letzterer von scharfen Soßen und Gewürzen. Die Experimentierfreude der Sichuanesen schlägt sich in Endlos-Menüs nieder.

Tee trinkt man übrigens zum Essen. In vielen Restaurants liegen Messer und Gabel auf dem Tisch, während man Stäbchen (chopsticks) nur auf Verlangen bekommt.

Intensives Bemühen um den Gast haben in all den Jahren chinesischer Restaurants nicht nachgelassen. Es gibt zwar Kellner im West End, die nicht gleichmütig in sich reinlächeln, aber meist hält sich doch die Bedienung im Hintergrund, diskret und stets aufmerksam. Siehe Chinatown (W1) mit über 100 Lokalen.

Mongolei. Siehe Mongolian Barbecue (WC2 und SW7).

Japan. Aus japanischen Restaurants nimmt man eines in jedem Fall mit: die Erinnerung an eine Oase der Gastlichkeit. Dazu bietet die Doppelinsel Nouvelle Cuisine in Reinform. Jede Zutat ist frisch, Fett oder Öl aufs Nötigste begrenzt, künstliches Aroma verpönt. Gemüse beherrscht die Speisezettel, vor der Glotze isst man getrockneten Seetang statt Kartoffelchips. Kein Wunder, dass Japans Rate bei Herz- und Gefässerkrankungen die niedrigste aller Industriestaaten ist. (Amis und Deutsche liegen hier unangefochten an der Spitze. Prost Bratwurst.) „Japaner“ sind nicht billig, aber nirgendwo kann man die Nöte des Tages leichter vergessen. Wer sich auf der Speisekarte nicht auskennt, hält sich zunächst an set menus. Und keine Sorge wegen Fugu: In London ist der legendäre Kugelfisch, der als Delikatesse Rekordpreise erzielt, bei falscher Zubereitung aber durch Neurotoxin umgehend tötet, nicht zu haben. Ansonsten bleibt Fisch der Chef im Ring. Zwar stellen Japaner nur 2,2% der Weltbevölkerung, vertilgen aber 15% des weltweit gefangenen Fisches. Lohnend u.a. Kulu Kulu (W1/SW7) und Matsuri (SW1).

Wenn´s preiswert sein soll: Die Ketten Yo! Sushi und Wagamama bringen es mittlerweile auf 16 bzw. 21 Filialen (siehe West End).

Korea. Koreaner sagen, ihre Küche sei die aromatische Fassung der japanischen. Die Ausrichtung auf Gemüse und Fisch stimmt, doch Korea macht mehr Gebrauch von Ingwer, Sesam- oder Sojaöl, die den Charakter einer Speise unterstreichen. Koreanische Lokale, stark in Soho vertreten, sind deutlich preiswerter als ihre japanischen Pendants und geben sich ungezwungener (Rauchen oft gestattet). Lohnend u.a. Arirang und Kaya Korean (beide W1).

Thailand/Malaysia. Jenseits von Indien die beste Küche der Welt, und das prüft man in London in zwei Dutzend Restaurants gerne nach. Die malaiische Küche nimmt den Thaigerichten etwas von ihrer Schärfe, setzt aber auch viele exotische Gemüse, Früchte und Gewürze ein – eine unaufgeregte Entdeckung. Lohnend u.a. Silks & Spice (EC4/NW1) und Jim Thompson´s (SW6).

Burma. Siehe Mandalay (W2).

Vietnam. Siehe East End.

Kambodscha. Siehe Lemongrass (NW1).

Indonesien. Siehe Melati (W1) und Satay Bar (SW9).