Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Getränke

Body: 

Was man im Pub so trinkt

Guinness und Cider

Bier. Gezecht wird in den Pubs zumeist lauwarmes, braunes bitter (im Rest des Landes: Real Ale) oder schwarzes stout (bekannteste Marke: Guinness), dem vor der Fermentierung gerösteter Malz eine leichte Süße verleiht. Deutschem Pils am nächsten kommt das bernsteinfarbene, bodengegorene lager, das kalt getrunken wird. Newcastle Brown Ale, kurz newkie, ist mit 8% Alkoholgehalt eines der starken Biere. Wenn´s der Pub Ihres Vertrauens nicht hat, führt es der nächste offie (off license).

Pints. Jedes Bier kommt in pints (570 ml) daher, gelegentlich auch in Flaschen. Wem das zuviel erscheint, der bestelle half a pint (285 ml) und wundere sich nicht über einen Nebenmann am Tresen, der statt des Mittagessens zwei Pints reinschüttet und dann zur Arbeit zurückschreitet, als sei nichts gewesen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch lager, das billigste Bier, sich an die 3 € pro Pint wagt. Guinness hat den Schritt schon hinter sich.

Mixgetränke. Erfrischende im Sommer sind der shandy (Radler) oder ein Pint lager and lime (Bier mit Limonenkonzentrat). Ein whisky mac mit Ingwer taugt nur für trinkfeste Herren, muss aber mit dem unvergleichlichen Stone´s Ginger kommen, aus der Pulle mit dem grünen Etikett.

Cider. Wer von Bier genug hat, probiert mal cider, den kohlesäurehaltigen Apfelwein aus Kent oder Somerset. Vorsicht mit Old Cider: das milchig-trübe Teufelszeug fährt mächtig in den Kopf. Pro Glas Wein sind 3-6 € lockerzumachen – auch wenn manches von dem, was unter diesem Namen über den Tresen geht, ihn nicht verdient.

Weinbars. Dass Wein & Cider heute überhaupt in Pubs kredenzt werden, ist auf die mächtige Konkurrenz zurückzuführen, die der uralten Institution seit den 1980ern durch Weinbars erwuchs. Plötzlich besaßen sie die gefragteren Getränke, schmackhaftere Speisen und eine für Frauen annehmbare Atmosphäre, die sich bewusst vom männerbündlerischen Pub-Getue abhob.

Zunächst sahen viele Pubs staunend zu, wie ihr Publikum scharenweise in die Weinbars umzog. Dann begannen sie in den 1990ern, ihr Angebot umzubauen. Die Getränkekarte wurde erweitert, endlich gab es Essbares zu niedrigen Preisen, Konzerte und Theateraufführungen lockten Gäste an, zumal Frauen, die zuvor kaum in den Pub gingen. In Hampstead, Richmond oder Wimbledon wirkt nun mancher Pub wie eine feudale Weinbar, teils mit Service am Tisch – der bis 1830 in allen Pubs die Regel war.