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Kultur 1

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Kulturelles in Valencia

Und nun zur Kultur

Kathedrale: sie wurde an der Stelle einer Moschee errichtet. Shorts sind verpönt. Nachdem man im 13. Jh. mit dem Bau begonnen hatte, wurde sie im 15. Jh. in gotischem Stil vollendet, im 18. Jh. aber noch einmal erheblich umgestaltet, womit auch ihr uneinheitlich scheinendes Äußeres erklärt ist. Auf der Seite zur Calle de Palau befindet sich ein romanischer Portalvorbau, während zur Plaza de Virgen ein gotisches Portal hinausgeht und an der Plaza de Zaragoza eine imponierende Barockfassade emporragt. Gleich daneben erhebt sich der Micalet, ein hoher gotischer Turm, zu dessen Besteigung wir dringend raten. Öffnungszeiten: 10.30-12.30h und 17-19.30h. Von dort oben wird man den kreuzförmigen Grundriß des Bauwerks gut erkennen und den Blick auf die eleganten Glockentürmchen mit den blauglasierten Ziegeln und auf die Altstadt genießen.

Im Inneren verdienen zunächst der elegante Vierungsturm mit gotischen Fenstern und die Gralskapelle, einst Kapitelsaal, Beachtung. Letztere enthält ein kostbares Renaissance-Hochrelief und jenen Kelch, aus dem Christus in der Nacht des Abendmahls getrunken haben soll. Von dort betritt man das zur Kathedrale gehörige Museum. Zutritt täglich außer an Sonn- und Feiertagen 10-13h und 16.30-18h. Das Museum beherbergt zahlreiche Zeugnisse frühchristlicher Kunst, schöne Bildhauerarbeiten, prächtig verzierte Hostienschachteln und Monstranzen, Inkunabeln, eine sehenswerte Urkunde von Anno 1291 mit neununddreißig Siegeln, allesamt von kastilischen oder aragonesischen Fürsten jener Zeit, zwei großartige Goyas u.a. mehr.

Vor der Puerta de Los Apostoles findet jeden Donnerstag genau um 12h das Tribunal de las Aguas, das Wassergericht, statt. Schon seit dem Mittelalter versammeln sich hier die Vertreter der von acht Kanälen bewässerten Zonen der Huerta, um in kleinem, durch eine Schranke abgetrenntem Kreis die Probleme und Streitereien, die durch die Wasserverteilung hervorgerufen werden, zu erörtern. Die Männer tragen die für die Bauern dieser Region typischen schwarzen Kittel und werden von ihren Kollegen für zwei Jahre als Abgeordnete gewählt. Ist Wasser im Überfluß vorhanden, gibt es natürlich kaum Probleme. Wüten jedoch Hitze und Dürre, darf jeder nur soviel Wasser verwenden, wie ihm anteilmäßig zu seiner gesamten Ackerfläche zusteht. Jede Zuwiderhandlung kann angezeigt und vor das zuständige Gericht gebracht werden. Die Richter selbst kriegen übrigens auch keine Extrawurst. Die Zonenvertreter diskutieren, wie schwer die Anklage, wie gravierend der Verstoß gegen die Vorschriften ist und wie hart die Strafe ausfallen soll. Jedes Urteil wird nur mündlich, niemals schriftlich gefällt. Nach der gemeinsamen Beratung verkündet der Älteste die kollektive Entscheidung, die unwiderruflich ist. Um das Tribunal mitzuerleben, raten wir dringend, sich frühzeitig einzufinden, denn zuweilen liegen keine Klagen vor, und dann dauert die Sitzung nur wenige Minuten.

In unmittelbarer Nachbarschaft der Kathedrale die Basilika Nuestra Señora de los Desamparados. Sie beherbergt die Statue der Schutzpatronin der Stadt und besitzt eine freskengeschmückte Kuppel aus dem 18. Jh.

Folgt man der Carrer de Palau, gelangt man schließlich zum Palacio de los Almirantes de Aragón, dessen wunderschöner Patio einen zierlichen Brunnen umgibt. Wer erhabene Herrenhäuser schätzt, wird es sich nicht nehmen lassen, noch die Carrer dels Cavallers (Calle de los Caballeros) hinaufzustiefeln; hinter den Hausnummern 22, 26, 33 und 43 verbergen sich wiederum lauschige Innenhöfe.

An der Carrer Abadia erhebt sich die Kirche San Nicolas, eine der ältesten von Valencia. Sie enthält u.a. einen Retabel und einige Gemälde.

Palacio de la Generalidad: auf der anderen Seite der Plaza de Virgen. Der Eingang befindet sich in der (span.) Calle de los caballeros bzw. (katalanisch) Carrer dels Cavallers. Die Besichtigung ist normalerweise montags bis freitags zwischen 9 und 14h möglich. Es empfiehlt sich jedoch, einen Termin auszumachen: T. 386 35 85. Der Palast weist einen der attraktivsten gotischen Höfe der Stadt auf. Besonders sehenswert sind die Sala dorada mit einer vergoldeten Kassettendecke aus der Renaissancezeit und der für das Spanien des 17. Jhs charakteristische Salón de Cortes. Gleich gegenüber erhebt sich der Palast des Marquis de la Scala.

La Lonja: Plaza del Mercado. Publikumsverkehr Dienstag bis Freitag 10-14h und 16-18h, samstags und sonntags 10-13h. Die einstige Seidenhändlerbörse wurde im 15. Jh. in einem großartigen spätgotischen Spitzgiebelstil konstruiert. Das Innere wirkt mit seinen gewendelten Säulen, durch Rundbögen zu einer Galerie verbunden, ungewöhnlich elegant. Nebenan wird man die polychrome Kassettendecke des Consulado del Mar (der Seegerichtsbarkeit) bewundern, die teils vergoldet, teils bemalt ist.

Vis-à-vis die Kirche des Santos Juanes mit einer eindrucksvollen Fassade in italienischem Barock und der Zentralmarkt im Stil des spanischen »Modernismo«. Alles zusammen bildet ein malerisches Ensemble. Hier findet während der dreiwöchigen Fallas die berühmte Ausstellung der Ninots statt. Kostenpflichtiger Eintritt.