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Festivitäten

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Festivitäten in Valencia

Feste und Ereignisse

Die Fallas sind das Großereignis in Valencia und locken jedes Jahr zwei Millionen Besucher herbei. Sie spielen sich stets in der Woche vor dem 19. März, dem Ehrentag des heiligen Josef, ab. Ursprünglich, im 18. Jh., war es eine Sitte der Tischler und Schreiner, ihre Späne und Holzabfälle am Festtag ihres Schutzpatrons zu verbrennen. Dann bürgerte sich der Brauch ein, Witzfiguren zu fabrizieren, die zunächst nur die Nachbarn und später auch die Politiker karikierten. Die Pappkameraden gewannen von Jahr zu Jahr an Bedeutung, und heute erreichen sie bereits eine stolze Höhe von fünfzehn Metern.

Es handelt sich bei den Ninot genannten Figuren um richtige Kunstwerke. Lange Zeit wurden die Dinge - Bauwerke, Berufe, folkloristische Trachten usw. - auf realistische Art und Weise dargestellt, aber seit den fünfziger Jahren werden sie zunehmend grotesker, häufig mit einem ordentlichen Seitenhieb auf die Politik oder eindeutig-zweideutigem Hintersinn. Einige Tage vor den Fallas scheidet man die Figuren in zwei streng getrennte Gruppen. Die großen werden sorgfältig unter Verschluß gehalten und treten erst anläßlich der Schlußparade auf. Die kleineren werden mit einer Nummer versehen und im Lonja-Palast ausgestellt, wo die Wahl der schönsten Figur stattfindet. Die einzelnen Stadtteile eifern mit Materialien und originellen Ideen um die Wette: jeder will den Sieg davontragen. Die ganze Woche lang marschieren Dutzende von Kapellen durch die Stadt, während zur gleichen Zeit diverse Veranstaltungen ablaufen: eine Blumenprozession zu Ehren der Jungfrau Maria vor der Basilika, Cabalgata del ninot, Corridas u.a. Während der zehn Tage vor Beginn der Fallas sollte man nicht versäumen, mindestens einer der beeindruckenden Mascledàs beizuwohnen. Der beste Feuerwerker der Stadt brennt dann täglich auf der Plaza del Ayuntamiento vor den Honoratioren ein ohrenbetäubendes Feuerwerk ab. Die Rede ist nicht von harmlosen Böllern, sondern von furchterregenden Sprengstoffmengen in Paketen und gefüllten Eisenrohren, die in einem furiosen Crescendo explodieren. Wenn alles klappt, spenden die täglich hunderttausend Zuschauer nach dem zehnminütigen Spektakel frenetischen Beifall (im Vergleich dazu können selbst die härtesten Hardrocker glatt einpacken). Andernfalls wird der Feuerwerker gnadenlos ausgepfiffen und muß fortan in ewiger Schande leben - so streng sind dort die Sitten. Ebenso spannend ist die Vorbereitung der Mascletà, wenn die Zündschnüre an gespaltenen Seilen in beeindruckendem Gewirr verlegt werden.

Um die Fallas und die Zeit auf den Punkt zu bringen: es handelt sich um eine kollektive Orgie, bei der fast alles erlaubt ist. Das Berufsleben kommt zu dieser Jahreszeit fast vollständig zum Erliegen, vor allem in den Universitäten. Am 19. März um Mitternacht werden dann zum krönenden Abschluß alle Ninots bis auf den allerschönsten mit Benzin übergossen und verbrannt. Unter dem freudigen Gejohle von einer Million Valencianer endet das Fest - so soll´s sein.

La Feria de Julio: spektakuläres Kulturfestival in der zweiten Juliwoche mit Tanz, Musik, Theater, »Blumenschlachten« und den besten Stierkämpfen des ganzen Jahres.
La Tomatina:in Buñol, einer Kleinstadt dreißig Kilometer westlich von Valencia. Das Tomatenfest findet am letzten Mittwoch im August statt. Die Einwohner liefern sich einen erbitterten Straßenkampf, bei dem selbstverständlich Tomaten als Wurfgeschosse eingesetzt werden. Wir raten an diesem Tag zu alten T-Shirts und gebrauchten Shorts. Seinen Fotoapparat sollte man rechtzeitig in Sicherheit bringen. Remember Pearl Harbor!