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Geschichte

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Geschichte Jativas

Von päpstlichen Vorbildern und wenig vorbildlichen Päpsten

Alexander VI., 1492-1503, brachte vier Kinder mit in den Vatikan und veranstaltete Massenorgien im Familienkreis. So ließ er einmal nach einem üppigen Abendessen fünfzig Hofhuren zunächst in Kleidern, dann nackt tanzen und darauf auf allen vieren herumkriechen und zuletzt vor den Augen Seiner Heiligkeit, seines Sohnes und seiner Tochter begatten, wobei man Preise für diejenigen aussetzte, welche die meisten Mädchen besprangen. Zuletzt die Siegerehrung. Der Papst unterhielt ein Verhältnis mit seiner Tochter Lucrezia, die es auch mit ihren Brüdern trieb und schon als Halbwüchsige ein Kind kriegte, das Alexander in einer Bulle als sein eigenes ausgab, in einer weiteren aber seinem Sohn Cesare zuschrieb. Eine seiner Geliebten, Julia Farnese, ließ er als Mutter Gottes und sich als Papst zu ihren Füßen malen.

Ungewöhnlich war derartiges beileibe nicht. Papst Johannes XII. trieb´s ebenfalls mit Mutter und Schwestern und starb in Aktion. Papst Johannes XXIII. (Baldassare Cossa) gestand vor dem Konstanzer Konzil Inzest ein. Nicht nur seine Schwägerin, sondern auch rund zweihundert Bologneser Witwen und Jungfrauen soll er beglückt haben. Aus Schonung für die Hörer wurden seiner Taten nur fünfzig verlesen - seltsam, wenn man bedenkt, dass neben dem Papst, dreihundert Bischöfen und dem Heiligen Geist auch siebenhundert Huren angereist waren, abgesehen von den bereits vom Klerus mitgebrachten. Dank selbigen Konzils starb Johannes Hus übrigens den Tod auf dem Scheiterhaufen. Auf dass es besser stinke und der Eindruck entstehe, der Teufel sei dabei, schob man auch noch einen halbverfaulten Eselkadaver unter den Scheiterhaufen.

Waren eben keine Heiligen, diese Päpste. Zudem gab´s ja auch noch andere, wie Bonifaz VII., der seinen Vorgänger per Erdrosselung in den Himmel befördern ließ und schließlich selbst um die Ecke gebracht wurde.

Auch diese gekürzt nacherzählten Fakten kam man in »Das Kreuz mit der Kirche«, von Karlheinz Deschner (Heyne TB) nachlesen, einem Standardwerk über die Sexualgeschichte der Kirche.

Ob die Unfehlbarkeit - übrigens wie auch die der Unbefleckten Empfängnis erst im 19. Jh. zum Dogma erhoben, zu einer Blütezeit von Wissenschaft und Technik also - wohlweislich wegen derartiger Geschichten sich nur auf Äußerungen des Papstes bezieht, wenn er »ex cathedra« spricht, wobei allerdings nun wieder niemand weiß, wann er das tut?