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Lanzarote

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Sonne, Strand und Felsenküste

Die nördlichste der Kanaren

Zwischen Wein und Kunst

Ganz im Nordosten des Archipels gelegen, ist Lanzarote ebenso wie das nur elf Kilometer weiter im Süden liegende Fuerteventura eine trockene Insel vulkanischen Ursprungs, denn die Berge sind nicht hoch genug, um Niederschläge auszulösen. Etwa 130 000 Einwohner besiedeln die Insel auf einer Fläche von 850 Quadratkilometern.

Im Timanfaya-Gebiet, heute ein Nationalpark, kam es zuletzt 1824 zu starken Ausbrüchen.
Im Norden der Insel erhebt sich das Famara-Massiv, im Süden von der Sandwüste von El Jable begrenzt, auf 671 Meter über dem Meeresspiegel.

Die Küste ist größtenteils felsig, und nur insgesamt 26 Kilometer Strand säumen die Insel, davon das meiste auch noch Kiesstrand. Dieser Umstand dürfte mit dazu beigetragen haben, dass die Insel lange Zeit vom Massentourismus verschont blieb, während er heute doch auf dem Vormarsch ist.
Ein weiterer Grund dürfte der Einfluß des Künstlers César Manrique sein, den dieser auf die Gestaltung der Insel nahm.

Er konnte seinen Freund Pepin Ramírez, Präsident der Inselregierung in den Sechziger Jahren, für seine Ideen gewinnen und sie so durchsetzen. Dazu gehörten die Regelungen, keine Gebäude höher als zwei Stockwerke zu dulden, die Häuser weiß zu streichen und die hölzernen Läden, Türen und Zäune in bestimmten Farben zu streichen. Diese Maßnahmen zum Erhalt der Schönheit wurden mittlerweile aufgeweicht, so dass sich nun auch höhere Gebäude in den Touristenzentren breitmachen.

Darüberhinaus hat Manrique Orte geschaffen, an welchen er landestypische Stilelemente und Kunst in die natürliche vulkanische Landschaft einfügt und somit magische Landschaften entstehen läßt.

Künstler sind ja dafür bekannt, dass sie gerne einen Schluck guten Weins trinken. Kein Problem auf Lanzarote, denn eine teils meterdicke Schicht dunkler Vulkanasche, die Lapillischicht, hat die Eigenschaft sich tagsüber aufzuheizen und nachts Feuchtigkeit aus der Luft zu ziehen, wodurch sie sich zum Anbau von Wein eignet.

Auf etwa 2.300 Hektar wird Wein angebaut. Der rote Listán Negro und der Negramoll sind die bedeutendsten Weinsorten. Die traditionelle Anbaumethode mit Hilfe des Lapilli ist im Naturschutzgebiet La Geria zu sehen, wo im Ort Masdache die Bodega El Grifo ein eigenes Weinmuseum dem Besucher seine Tore öffnet.

Die schönsten Strände, die Papagayo Strände, findet man bei Playa Blanca. Sie bezaubern mit ihrem kristallklaren, ruhigen Wasser und erfreuten sich lange relativer Abgeschiedenheit. Jedoch wird der Ort zur Touristenhochburg aufgerüstet, womit die Zeiten der Ruhe vorbei sein dürften.

Weiterhin sind die weißen Strände vor Orzola zu nennen, die mit ihrem weiß strahlendem Sand einen starken Kontrast zur schwarzen Lavalandschaft bilden, in die sie eingebettet liegen. Sie sind ideales Gebiet zum Schnorcheln und Baden und auch für Familien mit Kindern gut geeignet.

Um dem herrschenden Wassermangel Herr zu werden wurde 1964 östlich der Hauptstadt Arrecife die erste Anlage zur Meerwasserentsalzung errichtet. Diese sichert die Trinkwasserversorgung, ist aber vom ökologischen Standpunkt aus nicht unproblematisch, da sie im Betrieb große Mengen an Erdöl fressen. Da die Touristen die Angewohnheit haben, ungemein große Mengen an Wasser zu verbrauchen, stellt der Fremdenverkehr, wie so häufig, eine Bedrohung für die Landschaft und die Lebensweise auf der Insel dar.

Als erste vollständige Insel wurde Lanzarote 1993 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Bei diesen geht es vorrangig um den Schutz, der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften.

SF