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La Gomera

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Fiesta, Lebenslust und einsame Buchten

Die Originelle der Kanaren

In der Ruhe Energie tanken

Zu den kleineren der Kanaren zählt La Gomera. Fast kreisrund hat sie einen Durchmesser von ungefähr 25 Kilometern und ist um die 12 Millionen Jahre alt. Die Berge der Insel ragen auf eine Höhe bis 1.487 Metern über dem Meer auf.

Verglichen mit den anderen Kanarischen Inseln ist sie dünn besiedelt und zählt nur 21.746 Bewohner. Ureinwohner sind die Guanchen, die sich über die Jahrhunderte mit den Einwanderern vermischten und eine eigene Bevölkerung, die Gomeros, bildeten. Diese sind als lebenslustige und stolze Menschen bekannt. Aufgrund der schwierigen Arbeitslage auf der Insel gehörte die Auswanderung für die Familien der Insel dazu, so dass man die Gomeros auch in Südamerika und Mitteleuropa findet. Eine Besonderheit ihrer Kultur ist die Pfeifsprache "El Silbo", die nur hier vorkommt.

La Gomera verfügt über fast 100 Kilometer Küste, der größte Teil davon Steilküste, so dass nur 15 km Strände aus Kies, Steinen und selten einmal Sand Zugang zum Meer bieten; manchmal in abgeschiedenen menschenleeren Buchten.
In Alojera und im Valle Gran Rey liegen die schönsten Strände, teilweise mit schwarzem Sand.

Wenn die Insel also nicht gerade zum Badeurlaub geeignet ist, so lohnt sich die Reise dorthin doch aufgrund anderer Sehenswürdigkeiten.

Der Nationalpark Garajonay ist eine der beeindruckendsten, weshalb das außergewöhnliche Waldgebiet 1981 zum Nationalpark erklärt wurde. Über einen Großteil des Parks erstrecken sich der "Bosque del Cedro" und artenreicher Lorbeerwald, die den Ausschlag für die UNESCO gaben, ihn in das Verzeichnis der schützenswerten Kulturgüter der Menschheit aufzunehmen.

Im Lorbeerwald an der Straße in Richtung Vallehermoso liegen die Quellen "Horros de Epina", deren Wasser Krankheiten heilen soll. Wenn die Verehrte von links nach rechts aus allen sechs Quellen das Wasser trinkt, soll die Liebe in Erfüllung gehen, so die Sage.

Der Aussichtspunkt Degollada de Peraza beschert nicht nur einen Blick auf die Schönheit der Insel sondern auch auf Inselgeschichte. Denn der Inselgraf Hernán Peraza wurde dort im November des Jahres 1488 wegen seiner Liebe zu der Prinzessin Iballa vom Hirten Hautacuperche ermordet.

Die Eifersuchtstat wurde zum Auslöser des Aufstand der Guanchen gegen die Spanier, die diesen allerdings, wie viele andere zuvor, blutig niederschlugen.

Zurück am Meer bilden Los Organos, die "Orgelpfeifen", einen weiteren Anziehungspunkt für Besucher. Dieses Naturwunder aus Basaltröhren zieht sich rund 200 Meter an einer Felswand der Klippe von Punta de las Salinas bei Vallehermoso entlang. Die "Orgelpfeifen" steigen bis zu 80 Meter aus dem Meer auf.

La Gomera ist seit den Siebziger Jahren als Rückzugsort von Aussteigern bekannt, die zum Teil noch immer dort leben. Es bietet sich mit seinen geologischen Gegebenheiten weniger dem breiten Strandurlauberpublikum an, als jenen die Ruhe und Erholung in sehenswerter Landschaft suchen und zwischendurch vielleicht gerne mal ungestört ins Meer springen.

SF