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Menorca

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Menorca

Zerklüftete Küsten und Natur von außergewöhnlicher Schönheit

Mit fünfzig Kilometer Länge und vierunddreißig Kilometern an der breitesten Stelle ist Menorca die zweit größte Baleareninsel. Seltsamerweise wird sie vom Fremdenverkehr in erheblich geringerem Umfang behelligt als Mallorca oder lbiza. Das hat den positiven Effekt, dass weite Landstriche noch in ihrem natürlichen oder von Menschen geschaffenen Gleichgewicht sind. Fast die Hälfte der Insel steht sogar unter Naturschutz, und an achtzig Prozent der Küste ist jede weitere Bebauung verboten! In den letzten zehn Jahren ist keine einzige Hotel-Anlage mehr entstanden und nichts deutet darauf hin, dass der Tourismus seine überschaubaren Dimensionen - pro Jahr rund 400.000 Fremde - sprengt. Die UNESCO ernannte Menorca denn auch im Rahmen des Programms Mensch und Biosphäre zum Biosphären-Reservat

Menorca ist heute das einzige Eiland des Balearenarchipels, das wirtschaftlich nicht vom Fremdenverkehr abhängt. Die Menorquiner begreifen sich auch nicht als Bewohner einer Ferieninsel. Die wirtschaftliche Grundlage bilden vielmehr verschiedene Industriezweige - mit der kriselnden Schuhbranche und der Schmuckherstellung als den bedeutendsten - und die Landwirtschaft. Witzbolde behaupten, auf zwei Insulaner käme ein schwarzbuntes Rindviech. Und wer im Gastgewerbe arbeitet, kommt mit ziemlicher Sicherheit vom spanischen Festland. Die Abwehrhaltung der Einheimischen erklärt sich womöglich aus der jahrhundertlangen Erfahrung, sich gegen Eindringlinge wie Piraten oder Eroberer wehren zu müssen.

Die hiesigen Freizeitmenschen entpuppen sich zumeist als englische Pensionäre, die sich ein Haus in einer modernen Urbanización zugelegt oder gar eine Jacht haben. Die Präsenz der Briten hat übrigens Tradition: im 18. Jh. hatten sie das Sagen auf Menorca und führten die Milch- und Weidewirtschaft ein. Man spricht bis heute Englisch oder Menorquin, nicht etwa Kastilisch oder Deutsch.

Die hübschesten Badeplätzchen finden sich in der Nähe der Inselhauptstadt Mahón. Genau genommen häufen sie sich zwischen der Südküste Mahóns und Cala en Porter im Südwesten. Das Landesinnere ist geprägt von einer ärmlichen Landwirtschaft auf kargem Boden. Im Norden Menorcas lassen einige wenige Großgrundbesitzer die Bauern für sich schuften. Die auffälligen Trockenmauern rund um die Äcker sollen übrigens den kalten Tramunfana im Winter abhalten, der während der heißen Jahreszeit den Boden austrocknet. Außerdem dienen sie als Abgrenzung der Weideflächen. Menorca stellt aber auch ein riesiges prähistorisches Freilichtmuseum dar, weitgehend noch unentdeckt und unerforscht: unterirdische Megalithgräber, rätselhafte Taulas...

Anreise

Siehe Die Balearen: Anreise.

Schiff ab Barcelona: im Sommer täglich außer donnerstags um 23.30h. Für die Verbindungen ist das Unternehmen Trasmediterranea zuständig.
Schiff ab Valencia und Palma de Mallorca: verkehrt einmal pro Woche.
Flugverbindungen ab Barcelona: zwei bis drei täglich.
Flugverbindungen ab Palma de Mallorca: vier bis fünf Flüge pro Tag.