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Der Stierkampf

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Der Stierkampf (Corrida)

Der Kampf des Menschen (Torero) gegen den Stier (Toro)

Der Ursprung des Stierkampfs liegt schon sehr weit zurück. Etwa siebzig Kilometer westlich von Madrid, kurz hinter San Martin de Valdeiglesias ist eine in Granit gehauene Stiergruppe zu sehen, die Toros de Guisando. Wahrscheinlich handelt es sich um ein altes Heiligtum der Iberer.

Die iberische Urbevölkerung praktizierte, ähnlich wie die Kreter, den Stierkult, d.h. sie verehrte Stiere als gottgleiche Wesen. Der Ritus bestand darin, wilden Stieren die Stirn zu bieten und diese dann zu opfern. Der Sieg des Menschen über die Kreatur wurde als Zeichen für die Kraft und göttliche Wesenheit des Menschen gewertet.

Mit der Zeit wandelte sich zwar die äußere Form dieses Kultes, im Unterbewußtsein einer Reihe von Aficionados blieben die antiken Vorstellungen jedoch erhalten. Drum muß die Corrida in Spanien auch notwendigerweise mit dem Tod des Stieres enden. Selbstverständlich kommt es vor, dass ein Tier begnadigt wird, aber keine Regel ohne Ausnahme. Jedes Argument zugunsten der Corrida, das vorgibt, der Stier habe ja auch die Möglichkeit zu siegen, ist von vorneherein nichtig. Der Stierkampf bedarf keiner Verteidigung, denn er ist ein Grundbestandteil der spanischen Zivilisation. Allerdings scheint sich auch die Einstellung der Spanier langsam zu wandeln: angeblich soll die Hälfte aller Landeskinder dieses Schauspiel bereits als anachronistisch beurteilen. Vor einer pauschalen Verurteilung der Spanier als Tierquäler sollte man auch bedenken, das die Hälfte der Zuschauer in den Arenen meist aus Touristen besteht ...