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Die drei Phasen

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Die drei Phasen der Corrida

Drei Tercios der Corrida

Erster Tercio (Suerte de Varas)

In dieser Phase führt der Torero mit seinem roten Mantel verschiedene Ausfälle (Suertes) vor: bei den Largas genannten Ausfällen (einem Mittelding zwischen Stierkampf und Juego de la Capa) streift der Torero den Stier mit seinem Mantel und dreht sich dann blitzschnell weg, so dass der Stier einen ziemlichen langen Auslauf hat. Eine andere Möglichkeit ist die, dass sich der Torero mit dem Mantel unmittelbar vor dem Tier aufbaut (Veronica). Dann folgt die Suerte de varas, der Lanzenkampf. Dabei sollen mittels dreier Lanzen, die genau in den Widerrist (Morillo) zwischen die Schulterblätter gebohrt werden muß, die physischen Kräfte des Stieres durch Blutverlust geschwächt werden. Nun ist es wieder Aufgabe des Matadors, durch Quite, d.h. erneute Ausfälle mit dem Tuch, dem Stier eine kurze Verschnaufpause zu verschaffen.

Zweiter Tercio (Suerte de Banderillas)

Der Torero tritt dem Stier offen gegenüber, in den Händen hält er zwei Banderillas, bis zu neunzig Zentimeter lange Stäbe, die mit grellbuntem Papier geschmückt und mit Widerhaken versehen sind. Statt des Toreros können auch die Banderilleros die Stäbe in den Nacken des Stieres stoßen. In dieser Phase bieten sich viele Variationsmöglichkeiten an, je nach Temperament und Position des Stieres. Die diversen Figuren werden folgendermaßen bezeichnet: Suerte de banderillas al quebro, de frente (von vorn), al relance, a toro corrido, al siesgo (schräg von der Seite), a la media vuelta (mit halber Drehung), al cuarteo (man beschreibt einen Viertelkreis) u.a.

Dritter Tercio (faena, suerte de matar, suerte suprema)

Toreo de muleta: die Muleta, ein rotes, über einen Stab gelegtes Tuch, soll dem Torero bzw. Matador beim Töten des Stieres helfen. Für das Publikum ist dies meist die spannendste Phase, schließlich hat es schon ungeduldig auf das Signal der Hornbläser für die Matadore, in Aktion zu treten, gewartet.

Die Suertes de muletas sind vielfältig: redondos (im Kreis), altos (von oben), de telón (durch das Tuch), de frente (von vorn), molinetes (mit Drehungen), por la espalda (in den Rücken), ayudados, afarolados usw.

Der Todesstoss (Estoque): je nachdem, wie der Degen in den Stier gestoßen wird, ändert sich die Bezeichnung der Estoque. Man unterscheidet die tiefe, die kurze, die gegenläufige (wenn die Lanze auf der linken Seite des Stieres steckenbleibt), usw. Fängt der Torero den Stier anruft und dessen Angriff regungslos abwartet, spricht man von der Suerte de recibir; greift dagegen der Torero das verharrende Tier an, handelt es sich um die Suerte de volapié. Greifen beide »Teilnehmer« zugleich an, bezeichnet man das als Estocada a un tiempo.

Der Genickstoß (Descabello): wenn der Stier zwar tödlich getroffen ist, aber nicht sofort zu Boden geht, bemüht sich der Matador, den Kopf des Stiers zu senken, so dass die Stelle für den schnellen Gnadenstoß bloßliegt. Ein Dolchstoß wird zwischen die ersten Nackenwirbel geführt, woraufhin das Tier augenblicklich zusammenbricht.

El Arrastre: das traurige Ende der Corrida. Pferde oder häufiger Maultiere ziehen den toten Stier aus der Arena. Ist das Publikum mit der Arbeit des Matadors zufrieden, gibt es dies mittels eines weißen Taschentuchs zu verstehen. Bei Unzufriedenheit ertönt ein Bronca genanntes Spektakel aus Schreien, Pfiffen usw. Nur in Sevilla äußert sich die Mißbilligung des Publikums durch Schweigen.

Die weniger zart Besaiteten werfen gegen Ende der Kämpfe einen Blick in das Schlachthaus. Hier werden die Stiere in Windeseile von zwei Metzgern zerlegt und hängen bereits verkaufsfertig am Haken, wenn die nächstfolgenden Kadaver eintreffen.