Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Jahrhundertprozeß

Body: 

Größter Prozeß in der Geschichte Spaniens

Mutmaßliche Attentäter vor Gericht

Ganz Spanien schreit nach Gerechtigkeit

Am 11. März 2004 rissen Bomben in vier Vorortzügen von Madrid 191 Menschen in den Tod und verletzten weitere 1800 Menschen.

Nun nach 25 Monaten Nachforschung durch Untersuchungsrichter Juan del Olmo hat der Prozeß begonnen.

122 Verdächtige wurden während der Untersuchungen festgenommen; der Ermittlungsbericht enthält mehr als 90 000 Blatt Papier. Doch in Spanien herrscht Zweifel an der Qualität der Ermittlungen durch den Untersuchungsrichter.

Diese Unsicherheit soll nun Gómez Bermúdez, vorsitzender Richter im Strafprozeß gegen die 29 angeklagten mutmaßlichen Attentäter, in 53 Prozeßtagen aus der Welt schaffen.

Ihm traut die Öffentlichkeit diese schwierige Aufgabe zu. Er ist als konservativ, charmant, eitel, humorvoll, höflich, bestimmt, schnell, autoritär und vor allem als schlauer Kopf bekannt.

Er selbst traut es sich ebenfalls zu, die Wahrheit ans Licht zu bringen, und den Opfern die größtmögliche Gerechtigkeit zukommen zu lassen.

Und auch die Opfer trauen ihm das zu, bestätigt Pilar Manjón, Präsidentin der Vereinigung der Opfer des Anschlags.

Begonnen werden die Vernehmungen mit den Angeklagten, gefolgt von mehr als 600 Zeugen und gut hundert Sachverständigen. Schließlich müssen noch die Dokumente analysiert werden. Bis Ende Juli will der Richter dieses Programm, und damit den öffentlichen Teil des Prozesses, bearbeitet haben.

Frühestens Ende Oktober soll dann das Urteil verkündet werden.

Neben der eigentlichen Verhandlung will der Richter auch täglich der Presse zur Verfügung stehen und Fragen zur Entwicklung des Prozesses beantworten. Eine größtmögliche Transparenz soll die Glaubwürdigkeit sichern, so dass nach dem Urteil die Zweifel der Spanier ausgeräumt sind. Kameras im Gerichtssaal gewährleisten eine Übertragung der Bilder in die Wohnzimmer der knapp 45 Millionen Spanier.

Der Prozeß ist mit starken Emotionen geladen. Die Opfer und Angehörigen erhoffen sich Genugtuung des erlittenen Leids. Eine schwierige Angelegenheit, in solch einem Prozeß Recht zu sprechen.

SF