Typisch spanisch

Bodegas und Tavernen

In den Bodegas wurde früher literweise Wein vom Faß verkauft, da damals abgefüllter Markenwein unbekannt war. Der Weinhändler füllte das vom Kunden mitgebrachte Gefäß mit dem gewünschten Tropfen und verkaufte nebenbei noch andere Getränke. In einigen Bodegas standen zwei oder drei kleine Tische, an denen man schnell ein Glas Wein oder ein Erfrischungsgetränk zusammen mit ein paar Oliven oder Muscheln aus der Dose einnehmen konnte.

Daraus entwickelten sich in den siebziger Jahren die ersten Boheme-Tavernen, wie das »Xampanyet«, die schon ein größeres Tapasortiment und auch belegte Brötchen anboten. Diese Lokale hatten bald einen Riesenerfolg und vermehrten sich vor allem in der Altstadt. Heute haben sie sich spezialisiert und bieten je nachdem Wurst-, Käse- und Paté -Aufschnitt zu »pa amb tomáquet«, einer katalanischen Spezialität, zubereitet aus mit Tomate eingeriebenem, gerösteten Bauernweißbrot mit Olivenöl und einer Prise Salz, sowie Gegrilltes, Salate oder Baguettes und Kleinigkeiten.

Hierzu gesellen sich noch die postmodernen Schickeria-Kneipen, die nach demselben Grundsatz, aber mit anderem Drumherum – luxuriöseren und ausgefalleneren Leckereien und übertriebenen Preisen – eine ganz andere, aus Arrivierten und erfolgreichen Freiberuflern bestehende, Kundschaft anziehen. Alteingesessene »Tabernas«, in denen man Tapas und belegte Brötchen verzehrt und viel Wein trinkt, heute überwiegend am Wochenende von Studenten heimgesucht, finden sich in der Altstadt entlang des von der »Pl. Sant Jaume« zum Meer verlaufenden »carrer Ciutat/Regomir« und an der » Ruta de los elefantes «, der von den Studenten wegen der für diese Sauftouren benötigte Elefantenausdauer so benannten Tavernenmeile im »carrer de la Mercé« und »carrer Avinyó« im Hafenviertel.

Obwohl alle anderen Straßen in dieser Gegend nachts besser zu meiden sind, befindet man sich in den hier erwähnten, wegen des ständigen Studentenumzugs, in Sicherheit.

Tropezón
Gignás 20

Lautes, lebhaftes Lokal mit etwas an mittelalterliche Studentengelage erinnernder Stimmung. Außerdem gibt es in diesem berühmten Lokal ausgezeichnete Tapas.

Casa El Agüello
Avinyó 37

Holzvertäfelte, rustikale Kneipe, in der es zum Wein, Bier oder Sangría belegte Brötchen und Tapas zu verzehren gibt.

Los Toreros
Xuclá 3

Uriges Lokal auf der anderen Seite der »Ramblas« und einstiger Treffpunkt der »Toreros« und der Stierkampfszene. In einem bizarren »Torero«-Ambiente aus längst vergangenen Zeiten kann man zwischen signierten Fotos der größten Stars der Arena, ausgestopften Stierköpfen und »Banderillas« und Säbeln gute Tapas oder auch eine vollständige und typische Mahlzeit einnehmen. Wirklich preiswert und empfohlen.

Xampanyet
Montcada 22

Hausgetränk dieses Lokals ist »Xampanyet«, ein billiger Sekt, der hier nicht als Edeltrunk, sondern als Begleitung zu den verschiedenen Tapas, Omelettes oder belegten Brötchen kredenzt wird. Hier läßt sich immer ein schnelles und einfaches Essen oder ein Imbiß improvisieren, z. B. nach einem anstrengenden Kulturbesuch in den verschiedenen Museen und Galerien des »carrer Montcada«. Sympathische Bedienung und Atmosphäre.

Bodega Sepúlveda
Sepúlveda 173 bis

Traditionsreiche Kneipe mit angenehmem Ambiente und leckeren Tapas. Spezialität des Hauses sind die köstlichen Anchovis aus dem » Empordá «-Fischerdorf L´Escala .

El Portalón
Banys Nous 14

Echte Taverne aus dem letzten Jahrhundert in der Nähe der »Pl. del Pi«. So müssen früher einmal alle Kneipen ausgesehen haben. Dunkel, schmuddelig, spinnwebenüberzogen, ohne jegliches Dekor und sogar etwas unheimlich, aber dafür authentisch und rassig. Es lohnt sich, an einem dieser alten Holztische ein Bierchen zu kippen und sich vom Ambiente in eine andere Zeit versetzen zu lassen.essen würde ich hier lieber nichts.

La Bodegueta
Rbla. Catalunya 100

In dieser netten Bodega werden noch Weine, Sekt und andere Spirituosen und Getränke verkauft, obwohl die Tische stets voll belegt sind und das Lokal eher als Bar bekannt ist. Zu den Weinen, glas- oder flaschenweise zu ordern, gibt es einige wenige aber hervorragende Tapas. Mal die schmackhaften eingemachten Oliven kosten. Mittags kommt sogar ein einfaches Menü auf den Tisch, denn hier essen und treffen sich täglich nach der Arbeit die hübschen Verkäuferinnen und Verkäufer der zahlreichen Modeboutiquen aus der Umgebung.