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Hollywood Island

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Vor der Küste von Los Angeles

Tauchen, Schnorcheln und Glasboden-Boot fahren

Hollywoods Hausinsel

Wir alle kennen sie, und haben sie schon einmal gekaut, die Wrigley Spearmint Kaugummis. Diese kann man schon sehr lange kauen, denn die Geschichte des Weltkonzerns begann 1891 in Chicago, wo William Wrigley Jr. Zunächst Seife verkaufte und dieser als zusätzlichen Kaufanreiz Backpulver beilegte. Als er feststellte, dass sich das Backpulver besser verkaufte, stieg er um. Dem jetzt verkauften Backpulver legte er nun Kaugummis bei. Wieder machte die Beilage das Rennen, so dass Wrigley endgültig auf Kaugummis umstieg und von nun an keine Beilagen mehr nötig hatte.

Was aber haben die Kaugummis mit der Insel Santa Catalina zu tun, von der wir, auch wenn wir sie dem Namen nach nicht kennen, doch zumindest Bilder gesehen haben? Nun Wiliam Wrigley jr. kaufte diese 1919 mit dem durch die Kaugummis verdienten Geld. Fortan engagierte er sich für den Erhalt der Insel, trieb aber auch den Ausbau des Städtchens Avalon voran. Einige Bauwerke zeugen noch von dieser Zeit, so das sogenannte "Casino", eine Art-Deco-Tanzhalle mit Platz für 6.000 Tänzer, das heute das Inselmuseum und das Avalon-Filtmheater - das erste Kino für Tonfilme weltweit - beherbergt.

Der Nachfahre des Kaugummimagnaten, Philipp Wrigley, übergab 1975 seinen Aktienbesitz der Santa Catalina Island Company an die Catalina Island Conservancy. Diese hat sich dem Erhalt der Insel verschrieben, und große Teile der Insel sind in ihrem Besitz. Somit erklären sich auch die Regelungen zur Nutzung motorbetriebener Fahrzeuge. Man muß auf der Insel ausharren bis ein Autobesitzer stirbt, um auf der langen Warteliste einen Platz nach vorne zu rutschen. Es können über zehn Jahre ins Land gehen, bevor man, als einer der 4000 Inselbewohner, eines der 600 zugelassenen Autos ergattert. Um die Insel zu erkunden, benötigt man einen von der Naturschutzstiftung ausgestellten Paß. Dieser ist für Fußgänger kostenlos, von Radfahrern wird eine deftige Gebühr erhoben.

Das Inselinnere ist wüstenhaft, so dass man sich in einer Prärie des südlichen Landesinneren der USA wähnt. Besonders, wenn man auf einmal einem Bison gegenübersteht, von denen über 100 die Insel abgrasen. Eingeführt wurden diese 1924 zur Verfilmung des Westerns "The Vanishing American".

Das Meer rund um die Insel ist hervorragendes Tauchgebiet, eine wahre Unterwasserwunderwelt. Für Besucher, die sich diese nicht beim Tauchen oder Schnorcheln anschauen möchten, gibt es Glasboden-Boote. In den Gewässern kommen Schwärme von fliegenden Fischen und die hell-orangenen Garibaldifische vor. Den "weißen Hai" braucht man hier nicht zu fürchten, auch wenn der gleichnamige Film von Steven Spielberg im Meer rund um die Insel gedreht wurde. Überhaupt war die Insel ein Mekka für Hollywoods Filmemacher, deren berühmte Studios in Los Angeles ja nur einen Katzensprung weit entfernt liegen. Ob das Inselinnere als Prärie für einen Western herhalten mußte, künstlich geschaffene römische Arenen dem Ben Hur oder das Meer der Meuterei auf der Bounty Kulisse bot, viele Filme wurden auf der Insel gedreht. Das erklärt denn auch, dass wir die Insel zwar nicht kennen, aber alle schon einmal gesehen haben.

SF