Westwood
Westwood
Bus 21 von der Stadtmitte aus. Man landet bei der Universität von LA, der UCLA, die dank französischer Klamottenhändler berühmt wurde. Apropos, wer weiß schon noch, dass dieses Emblem, das Millionen von Pullover ziert, von einem kleinen Händler aus der westfranzösischen Vendée entworfen wurde, der Kleider von der Stange verkaufte, und dass es ursprünglich »Union des Cooperatives de Loire-Atlantique« bedeutete?
Westwood ist einer der ältesten Siedlungskerne der Stadt, in jeder Hinsicht voller Reiz und daher auch begehrtes Objekt aller Immobilienhaie. Ende der Achtziger entstand das »Shopping Village«, ein angenehmer Einkaufstempel im hispano-mediterranen Stil. Heute sind der Dome, (Westwood und Weyburn), das Tower (Westwood und Broxton) und das Village Theatre, 961 Broxton Ave., von 1930, Symbole dieser Zeit. Am Wochenende herrscht quirliges Leben in dem Komplex aus 250 Läden, Kinos, Theatern sowie zahlreichen Cafés und Restaurants.
Das Museum hat eine merkwürdige Geschichte. A. Hammer, ein milliardenschwerer Industrieller, Kunstsammler, Freund Lenins und Mitglied des Verwaltungsrates des LACMA, war dabei, seine reichen Sammlungen letzterem zu überlassen, nahm aber davon Abstand, als er erfuhr, dass seine Schätze auseinandergerissen würden. Folge: dieser beeindruckende Bau von 1990, dessen Architektur viele Besucher in Erstauen versetzt, und wo er alle Schätze beisammen halten konnte. Die Sammlungen werden auf 300 Millionen Dollar geschätzt und bestehen zum Teil aus ausgesuchten Meisterwerken.
Unmöglich wäre es, alles Sehenswerte aufzuzählen, aber so birgt es die bedeutenste Daumiersammlung außerhalb Frankreichs, das einzige bekannte medizinische Werk Leonardo da Vincis, (Mann mit Hut) und den berühmten Juno von Rembrandt, Gemälde von Tintoretto, Rubens, Tizian, Watteau (Fête en l´honneur de Pan), Inges, Géricault, G. Moreau (Die tanzende Solomé vor Herodes, eines seiner schönsten Gemälde), Chardin, Boucher, Fragonard (Die Erziehung der Jungfrau), Gauguin (Bonjour M. Gauguin), Goya, van Gogh, (Das Hostpital St. Rémy), Pissarro, Chagall, (Der Blaue Engel), Mary Cassatt (Die Königin Lefèvre und Margot), Gilbert Stuart, James Ensor, John Singer Sargent (Dr. Pozzi) u.a. Es gibt weit beachtete zeitweilige Ausstellungen, während derer dann eine Reihe von Werken mangels Platzes nicht mehr zu sehen sind. Sich also vorher schlau machen.
Auf demselben Friedhof ruhen auch Nathalie Wood (das Grab mit den meisten Blumen auf dem zentral gelegenen Rasenstück), Truman Capote und Darryl F. Zanuck, dessen Grabstelle nur eine schlichte Platte im Gras markiert. Undankbares Volk aber auch!
Heute handelt es sich um ein ausgedehntes Unigelände, eingefaßt durch die Avenuen Le Conte, Gayley, Hilgard und Sunset Blvd. Erreichbar mit Bus 20, 21, 22, 320 und 322 letzterer verkehrt zwischen Innenstadt und St. Monica entlang Wilshire Blvd. An Ort und Stelle sorgt ein billiger RTD-Pendelbus für die Verbindung zwischen den Hauptsehenswürdigkeiten.
Daneben sind sehenswert die Macgowan Hall und die »Tour of Masks« haben wir das richtig in Erinnerung? im Hof des Theaters. Gegenüber liegt der Franklin D. Murphy Sculpture Garden, einer der beliebtesten Picknickplätze der Studenten. Hier sind etwa fünfzig Skulpturen zu entdecken, u.a. von Miró und Rodin.