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Bryce Canyon Park

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Rote Felsen und Erdhörnchen (Vorwahl: 801)

Sedimente, auf denen einst Dinosaurier trampelten

Kalksteinplateau, auf dem durch Erosion und Regen kerzenförmige Felssäulen von erstaunlicher Farbenvielfalt entstanden, die von Orange bis Dunkelrot (Pink Cliff) reicht. Selbst wenn man den Grand Canyon gesehen hat, lohnt diese Landschaft, in grauer Vorzeit von Meeresfluten bedeckt, einen Umweg. Obwohl das Land fast schon verglüht sein muß, wimmelt es von halbzahmen Tamias, einer zierlichen Erdhörnchenart; sogar verschiedene Blütenpflanzen haben wir gesichtet!

Viele USA-Besucher vertreten die Ansicht, dass es sich beim Bryce Canyon National Park um den mit Abstand schönsten Park der Gegend handelt – vor allem bei Sonnenaufgang. Bei Sonnenuntergang kommen die Farben nicht so gut zur Geltung, weil der Park dann im Schatten liegt. Unausweichliche Folge der allgemeinen Begeisterung: der Touristenrummel um die zwei, drei Aussichtspunkte ist beängstigend.

Kurz vor dem Bryce Canyon, vom Interstate her kommend, der von Salt Lake City nach Las Vegas führt, liegt der Red Canyon, der durchaus auch einen Abstecher wert ist (Dixie National Forest). Wunderbare, ausgewaschene, rote Felsen

Geologisches

Alles, was man in diesem Nationalpark an Oberflächenformen bewundern kann, verdankt seine Existenz der Arbeit des Wassers: in Form von Regen, Eis und Schnee. Der Wind hat mit der Entstehung des Bryce Canyon überhaupt nichts zu tun, wie von einigen fälschlicherweise angenommen wird. Fast der gesammte südwestliche Teil des Bundesstaates Utah entstand aus dem ewigen Wechselspiel aus Ablagerungen in Meeren und Abtragung dieser Sedimente in Zeiten, da das Meer sich wieder zurückgezogen hatte. Gegenwärtig hat das Land die Oberhand, und niemand braucht zu befürchten, dass sich dieser Zustand in den nächsten paar tausend Jahren ändern wird.

Und so entstanden diese bizarren Felsengebilde: in grauer Vorzeit bedeckten dieses Gebiet riesige Süßwasserseen, auf deren Boden sich mächtige, eisenhaltige Gesteinsschichten ablagerten. Damals wanderten hier noch Dinosaurier froh und munter umher und verschlangen Tonnen an pflanzlicher Nahrung. Die Gegend war also alles andere als karg! Fossilien berichten uns heute über die damaligen Bewohner und deren Lebensgewohnheiten.

Irgendwann, vor 13 Mio. Jahren etwa, begann sich das Land zu heben, bis sich Teile davon bis 3000 m über dem Meeresspiegel befanden. Gegen Norden hin steigt das Gelände in treppenartigen Formationen an. Je weiter man sich auf dieser »Treppe« in Richtung Süden bewegt, desto älter werden die Gesteinsformationen

Die bereits erwähnten atemberaubenden Farben, im Bryce Canyon von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang zu bewundern, sind auf Eisenoxyde (sämtliche Rottöne) oder Manganablagerungen (Purpur und Lila) zurückzuführen. Und noch eine Korrektur gängiger Vorstellungen: Bryce Canyon ist gar keine Schlucht, sondern eine Art Amphitheater. Aber das nur für Genauigkeitsfanatiker.