Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Hotels und Sehenswertes

Body: 

Als Tourist auf den Spuren von Wyatt Earp

Übernachtung in Tombstone

  • Tombstone Motel: 502 E Freemont St., T. 457-34 78. Wahrscheinlich das beste aller fünf Motels am Ort; deshalb auch häufig ausgebucht.
  • Weitere Motels, wo auf jeden Fall ein Bett frei sein müßte: Best Western (das vornehmste, am Stadtrand), T. 457-22 23; Hacienda Huachuca Motel, T. 457-22 01; Larian Motel, T. 457-22 72; Trail Rider´s Motel, T. 457-35 73.
  • Tombstone KOA-Camping: T. (1-800) 348-38 29; jede Menge Komfort und ein Swimmingpool.

    Essen & trinken

  • Big Nose Kate´s Saloon: 417 E Allen St., T. 457-31 07; entspricht noch am ehesten unseren Vorstellungen von einem Westernsaloon. Häufig Country music-Konzerte.
  • Bella Union: 401 E Fremont St., T. 457-36 56; früher Oper, heute ein Lokal der gehobenen Kategorie.

    Sehenswertes
    und Unternehmungen

    Da die historische Altstadt erhalten ist – einige Straßenzüge, die sich im rechten Winkel schneiden – liegen die Sehenswürdigkeiten nah beisammen. Trotzdem zwei bis drei Stunden für die Besichtigung einrechnen, inklusive des etwas außerhalb liegenden Friedhofs. Wer alle Eintrittskarten auf einen Schlag beim Historama kauft, spart einen Dollar.

  • Verkehrsbüro: Allen und 4th St., T. 457-22 11 oder 457-39 29.
  • Tombstone Historama und OK Corral: Allen und 3rd St. Hier erfährt man Wissenswertes über die Stadtgeschichte. Nebenan befindet sich jene Stelle, wo die berühmte Schießerei von OK Corral stattgefunden hat. Auch der Leichenwagen, auf dem Clanton und McLaury abtransportiert wurden, ist zu sehen.

    Im »Backyard« bemerkenswerte Fotografien von Fly. Außerdem wird auf bewegende Weise das Leben der Indianer und die Übergabe des Geronimo dargestellt, der sich der Abschiebung seines Stammes in ein Reservat widersetzte und so zum Helden der Indianer wurde. Der Apaschenhäuptling (1829-1909) überantwortete sich selbst der Justiz auf das Versprechen hin, dass diese bei seinem Prozeß Milde würde walten lassen. In Wirklichkeit wurde er nach Florida verschickt und wanderte auf dreiundzwanzig Jahre hinter Gitter. Dort setzten Gram und Alkohol seinem Leben ein Ende

    Ein Anekdötchen: der Name des Verhandlungsführenden, General Crook, der sich nicht an sein Versprechen hielt, bereicherte die amerikanische Sprache um das Wörtchen crook, was so viel wie Schwindler bedeutet.

    Ziemlich knappe Darstellung der Schießerei zwischen Wyatt Earp, Doc Holliday und den Brüdern Clanton und McLaury am Ort des Geschehens. Kleines Studiobild aus jener Zeit. Ferner ist noch ein traditionelles Bordell aus dem »Red Light District« zu besichtigen sowie Reste von Ställen, Kutschen, Buggies und sogar Toiletten aus jenen Tagen!

    Am ersten und dritten Sonntag jeden Monats findet die Wild Bunch Show statt, am vierten und manchmal am fünften Sonntag des Monats die Nachtwächtershow. Näheres beim Verkehrsbüro.

  • Crystal Palace: Allen, Ecke 5th St. Das Etablissement hat sich seit 1880 so gut wie nicht verändert. Es galt als der populärste jener hundert Saloons, welche die Stadt zu bieten hatte, und war bis 1963 in Betrieb. Er wurde dann von der Denkmalschutzkommission aufgekauft und restauriert. Dank einiger Fotos war man in der Lage, die Mahagonibar originalgetreu wiederherzustellen.

    Die Prominenz jener Tage zählte zu den Gästen des Saloons. Darunter befanden sich natürlich Virgil Earp und seine Feinde, der Richter Wells Spicer, der die Untersuchung über die OK Corral-Schießerei führte, Dr. Harry Mattews, der die Leichen untersuchte, Dr. George Goodfellow, der berühmte Chirurg, der die Armee auf ihrem Rückzug betreute, und zahllose Desperados. Dieser Goodfellow war eine lokale Berühmtheit. Er versorgte sämtliche Schußverletzungen in einem Umkreis von hundert Kilometern, verlor 20 $ durch eine Wette mit Geronimo und war mit dem mexikanischen Präsidenten Diaz befreundet. Schließlich führte er die Verhandlungen über die Abtretung spanischer Gebiete nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg um Kuba 1898

    Letzteres Ereignis ist nicht allein wegen der hohen Anzahl an Ginflaschen, die während der Verhandlungen geleert wurde, in die Geschichte eingegangen. Es zeitigte auch nachhaltigere Folgen: Kuba wurde unabhängig – das sollte den Amis später noch einmal leid tun! – Puerto Rico, die Philippinen und Guam fielen an die USA. So ist das eben: vom Rebellen-Unterstützer in den Kolonien schlüpften die Vereinigten Staaten selbst in die Rolle einer imperialistischen Macht ... Übrigens: noch im gleichen Jahr verleibten die USA sich Hawaii ein.

  • Bird Cage Theater: 6th und Allen St. Kostenpflichtiger Eintritt. Die vielleicht eindrucksvollste Sehenswürdigkeit. In diesem fast vollständig erhaltenen »Theater« – die richtigere Bezeichnung wäre wohl »billiger Nachtclub« – drängten sich professionelle Betrüger, müde Schürfer und stadtbekannte Halunken, um sich von den spritzigen Shows unterhalten zu lassen oder dem Pokerspiel hinzugeben.

    Zwischen 1881 und 1889 hatte der Saloon nicht eine Minute lang geschlossen und war Zeuge von sechzehn Schießereien. Die Mauern tragen noch die Spuren der einhundertundvierzig Kugeln, mit denen sie nähere Bekanntschaft machten. Die Bühne verfällt, die Tapete ist sogar noch original, und in dem verstaubten Dekor sind die Andenken der Stadt ausgestellt: Spieltische, alte Plakate und Kleider, Waffen, Haushaltsgegenstände, das »chirurgische« Werkzeugs des Zahnarzts Doc Holliday usw. Die Logen des ersten Balkons waren mit der Bühne verbunden, auf der die Schönen von überallher in Käfigen sangen: »Ich bin nur ein Vogel im goldenen Käfig.«

  • Tombstone Epitaph: 5th St. Besichtigung der berühmten Zeitung. Westernfans können sie sogar abonnieren. Sie erscheint allerdings nur noch monatlich. Die Spezialausgabe über das OK Carrol inklusive Untersuchungs- und Prozeßberichten ist hier erhältlich sowie interessante Broschüren.
  • Gerichtsgebäude (Court House): Toughnut und 5th St., 1888 erbaut. Eines der wenigen Steingebäude aus jener Zeit. Im Hof steht noch das Schafott, und im Innern befindet sich ein kleines Museum. Am anderen Ende der Straße stößt man auf das Fire-House.
  • Rathaus: Toughnut und 5th St. Zur selben Zeit erbaut; diente ohne Unterbrechung als Rathaus. Hübsche Fassade.
  • Wells & Fargo: Allen St. und 5th St. Seit 1888 am selben Fleck. Zu jener Zeit existierten 573 dieser Büros im Westen. Wells & Fargo begnügte sich nicht damit, Menschen von einem Ort zum anderen zu kutschieren, sondern übernahm darüberhinaus auch den Post- und Bankverkehr. Heute handelt es sich um eine der größten Banken der Vereinigten Staaten, siehe Los Angeles, wo die Firma ein neues, fantastisches Gebäude errichtet hat.
  • Rose Tree Inn Museum: 4th und Toughnut St., T. 457-33 26. Ein Anwesen voller Anekdoten und Erinnerungen. Schmucke Originalmöbel und vor allem der größte Rosenbusch der Welt, der auch Eingang im Guinness Buch der Rekorde fand. Eine frisch verheiratete Schottin bekam aus ihrem Heimatland ein paar Rosenschößlinge zugeschickt. Sie pflanzte einen in den Hof, wo er wuchs und gedieh.