Machen wir ein Buch?

Reise, Sachbuch, Belletristik ...?
Alle interessanten Themen;
alles was bewegt.

Hier geht´s weiter!

Umgebung

Body: 

Sehenswertes außerhalb von Albuquerque

Die Zünder der Atombombe übten hier

Pläne für ein Atomendlager neben dem Skigebiet

  • Pueblo of Acoma (Sky City): Indianerdorf auf dem Mesa-Plateau, ganz in der Nähe von Albuquerque. Auskünfte: T. (1-800) 747-01 81. Täglich, außer an religiösen Feiertagen, von 8-17h geöffnet. Allerdings darf dieses Dorf, zu dem man früher überhaupt keinen Zugang hatte, nur in Begleitung eines indianischen Führers betreten werden. Für Fotoapparate ist eine Gebühr fällig. Ein Kleinbus sammelt die Touristen am Fuße der Mesa ein.
  • Cultural Center mit Ausstellungen über die Indianer Nordamerikas.
  • Truth or Consequences: an der Route 25 zwischen Albuquerque und El Paso. Das alte »Hot Springs« – in der Gegend sprudelt so manche heiße Quelle – nahm 1950 in Anlehnung an eine berühmte Fernsehshow Ralph Edwards diesen etwas überraschenden Namen an. In einem wüstenhaften Umfeld trifft man auf ein paradiesisches Örtchen mit Attraktionen wie: im See baden, die zahlreichen Geisterstädte der Umgebung erkunden oder gar bis zum wunderschönen Gila Cliff Dwellings vorstoßen. Im Ort selbst ein Kino (2,50 $ Eintritt) und ein Kunstgewerbeladen. Tisch und Bett bietet das ...
  • ... Riverbend Hot Springs A.V.H. Hostel: 100 Austin, Truth or Consequences, New Mexico, 87901; T. 894-61 83. Nettes Personal, lockere Atmosphäre; schlafen darf man unter einem Tipi, baden in warmem Wasser. Anschluß an den Greyhound.
  • Ach, ja. Dann gibt´s da noch ein paar andere Sehenswürdigkeiten, wo jeder selber entscheide, ob er sich hintraut:

  • Nördlich der Stadt, jenseits der Trinity-Wüste und im Schatten der Jemez-Berge, liegt Los Alamos , wo Robert Oppenheimer, Niels Bohr, Eward Teller, Hans Bethe und J. von Neumann, angestoßen von der Initiative Einsteins, die
    Atombombe entwickelten (Manhattan-Projekt). Ashley Pond, ein Detroiter Geschäftsmann, gründete hier 1918 in der pastoralen Einsamkeit der Berge ein Gymnasium für Schüler aus besseren Kreisen, die dort im Pfadfindergeist und in Cowboymystik erzogen wurden, bis im Dezember 1942 der Räumungsbefehl durch Kriegsminister Stimson erfolgte.

    Seit 1957 kann man den Wohnbereich der Stadt mit ihren 18.000 Einwohnern besichtigen. Das ehemalige Schulgebäude, Mittelpunkt der Siedlung, dient heute als Speisesaal. Weitere 1834 Gebäude sind vorhanden, darunter ein ungewöhnlich langer Bau für den Teilchenbeschleuniger. Bis heute wird an Waffen, Zündern, und was der Mensch noch so braucht, gewerkelt.

  • Wer südlich von Albuquerque bei San Antonio den Rio Grande überquert – die Wüste heißt hier bezeichnenderweise »Jornada del Muerto«, Reise des Todes – erreicht nach 12 Meilen Trostlosigkeit eine Abzweigung namens »Stallion Range Center«, wo aber kein Gestüt liegt, wie man denken könnte, sondern erstmal nach weiteren fünf Meilen ein mannshoher Zaun mit einem Tor folgt, das unser Reisender am ersten Samstag im Oktober oder April durchschreiten darf, sonst nicht.

    Hier liegt das »White Sands Missile Range«, ein Waffenerprobungsgelände von der dreifachen Größe des Saarlandes, in dem die erste Atombombe am 16. Juli 1945 das Atomzeitalter einsprengte und sich heute Stealth-Jagdbomber verstecken, Raketen und Marschflugkörper abschießen usw. Oppenheimer verlieh den Tests sinnigerweise den Namen der Heiligen Dreifaltigkeit (Trinity) – ein Hinweis auf nie verstummende Gerüchte, dass drei Bomben gebaut worden waren, wovon eine über dem Japanischen Meer verlorenging. Beim Aufsteigen des Atompilzes über dem Platz der Heiligen Dreifaltigkeit sprach der Herr der Vernichtung, Oppenheimer, eine Zeile aus einem Hindutext: »Jetzt bin ich Tod geworden, der Zerstörer der Welten.«

  • In der Südostecke Neumexikos, 80 Meilen von White Sands, ist in einem Höhlensystem ein Atomendlager vorgesehen. Es handelt sich wohl um die WIPP (Waste Isolation Pilot Plant) bei Carlsbad, wo in den 300 Meter mächtigen Salzschichten bereits Stollen und Lagerkammern ausgehoben wurden – mit Hilfe von Beratern aus Gorleben übrigens. 1991 veranlaßte die Regierung Bush die ersten Transporte von Idaho, aber Neumexiko legte sich erstmal quer ...

    Auf dem Kirkland Luftwaffenstützpunkt in den Außenbezirken Albuquerques werden alle Sprengköpfe der veralteten Minuteman-II- und der MX-Raketen gelagert.

    Ende 1993 boten die Mescalero-Apachen dem Washingtoner Energieministerium und den Stromerzeugern des Landes an, auf ihrem 180.000 qkm großen Reservat ein atomares Zwischen- oder Endlager zu errichten. Parlament und Regierung des Südweststaates, die das Vorhaben wegen drohender Einbrüche im Fremdenverkehr erbittert bekämpfen, waren machtlos, da die 3400 Mescaleros ihnen als »souveräne Nation« nicht unterstehen. Die Indianer betreiben u.a. ein Kongreßzentrum, einen Golfplatz und ein Kasino. In der Nähe liegt ein bekanntes Skigebiet, so dass alle Besucher nach Führung durchs Atommüllager sich bestens erholt hätten, oder? Joseph Geronimo, Enkel des legendären Indianerhäuptlings, machte sich zum Sprecher der Opposition und verhinderte den 250-Millionen-Dollar-Kuhhandel mit dem Staat.