Parkgebühren
Parkgebühren für Jeeps
Klimaschutz lokal umsetzen
Hohe Gebühren für hohen Verbrauch
Richmond-upon-Themse ist eine eher feine Gemeinde im Südwesten Londons. Dort leben wohlsituierte, mehr oder weniger gebildete Menschen meist im eigenen Haus mit eigenem Vorgarten und eigenem Auto. Wer etwas mehr auf sich hält, muß dies natürlich nach außen hin verdeutlichen, wobei die Größe des PKW nicht das letzte Mittel darstellt. So ein schöner, großer Jeep beispielsweise, der nicht nur durch seine äußere bullige Form, sondern auch durch seinen leistungsstarken Motor etwas hermacht.
Genau diesen Fahrzeugen hat nun die liberaldemokratische Fraktion der Gemeinde den Kampf angesagt. Unter der Fahne des Klimaschutzes hat sie einen Plan aufgestellt, demzufolge Besitzer eines solchen voluminösen Benzinschlucker, den sogenannten "Gas Guzzlers", fortan 300 Pfund für die Jahresparkerlaubnis bezahlen sollen, also dreimal so viel wie bisher.
Elektroautos dagegen sollen frei parken und andere umweltfreundliche Autos dürfen mit 50% Rabatt rechnen. Wird dann der, der mit dem Fahrrad fährt noch etwas bezahlt bekommen?
Die konservative Opposition im Gemeinderat ist gegen die erhöhte Gebühr und behauptet, dass die großen Wagen die Umwelt gar nicht verschmutzen, da sie ja nur rumstehen würden. Auch die mobilen Bürger Richmonds und die Autoverbände sind von den Plänen in Aufruhr versetzt worden und lassen Protest verlauten. Die Tory-Politiker schließlich wittern hinter dem Ökoplan eine Steuererhöhung, um die Gemeindekasse zu füllen.
Es ist also gar nicht so einfach den Klimaschutz lokal durchzusetzen.
Trotzreaktionen können schnell zu umweltschädlichen Effekten führen. In Richmond beispielsweise werden nun viele Vorgärten asphaltiert. So wollen die Besitzer der "Gas Guzzler" die Parkgebühren umgehen. Dafür steht im Vorgarten dann kein Blumenbeet mehr sondern ein Panzer.
SF