Grünes Frankreich
Ökologie im Wahlkampf
Präsidentschaftskandidaten unterzeichnen Umweltpakt
Nicolas Hulot lädt vor
Nicolas Hulot, Fernsehmoderator, Filmemacher, Autor, Abenteurer und der populärste Umweltschützer Frankreichs, hat mit seinem Pacte écologique, zu dem er am 7. November vergangenen Jahres aufgerufen hat, für viel Aufsehen gesorgt.
Er hatte es sich sogar ernsthaft überlegt, ob er in diesem Jahr für das Amt des Präsidenten kandidieren soll, hat aber am 22. Januar endgültig bekannt gemacht, dass er dies nicht tun wird.
Anstatt dessen sammelt er weiter Unterschriften für den Pakt, den schon 500 000 Franzosen unterzeichnet haben. In einer, durch das französische Fernsehen dokumentierten Show haben nun auch die meisten Kandidaten der Präsidentschaftswahlen den Umweltpakt unterzeichnet.
Alle versprechen sie im Falle ihrer Wahl den Umweltschutz auf ihr Banner zu schreiben, und je aussichtsloser die Chance des Kandidaten auf die Präsidentschaft, um so größer die Versprechen. Da wundert es nicht, dass die Kandidaten François Bayrou von der Zentrumspartei UDF, Ségolène Royal von der linken PS und Nicolas Sarkozy als Kandidat der konservativen UMP lediglich zurückhaltend eine allgemeine Unterstützung umweltpolitischer Themen zusichern und konkrete Vorschläge vermeiden.
Bleibt abzuwarten, ob der Gewinner dann tatsächlich zu dem Versprechen, welches er Nicolas Hulot gegenüber gab, steht. Aber eines ist sicher, die Aktion des allseits beliebten und bekannten Fernsehmoderator sorgt in Frankreich für ein verändertes Umweltbewußtsein. Die Ökologie ist wieder ein Gesprächsthema in dem Land, welches die höchste Dichte an Atommeilern in Europa hat, und wo die Straßen gesäumt sind von weggeworfenen Plastikflaschen.
SF