Aimak Ömnögow

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Aimak Ömnögow

Dünnbesiedelste Provinz

Ömnögow (Südgobi) ist mit 165.000 qkm der größte Aimak der Mongolei und mit 435.000 Einwohnern zugleich der dünnbesiedeltste. Landschaftlich wird die Provinz durch die Gobiregion geprägt.

Landschaft

Steppe, Wüstensteppe und Halbwüste wechseln ab mit sanften Hügeln und einigen Gebirgsmassiven, von denen der Gurwan Saichan in der Nähe des Verwaltungszentrums Dalandsadgad eines der größten ist. Nur die bis zu 2825 m hohe Gow-Altai-Gebirgskette im Zentrum der Provinz ragt aus der pfannkuchenflachen Ebene auf.

Größere zusammenhängende Sandflächen, wie man sich allgemein die Gobi vorstellt, findet man in diesem Aimak allerdings kaum. Vielmehr herrscht Grasland vor, gelegentlich unterbrochen von Sand- und Felswüsten. Häufig ziehen die »Staubteufel«, Wirbelwinde aus Sand und Staub, über das flache Land.

Flüsse und Seen gibt es kaum: die wenigen Bächlein erreichen niemals das Meer. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt nur 130 mm.

Der Aimak Ömnögow ist die trockenste und heißeste Region des Landes. Doch seine faszinierenden Landschaften locken fast jeden an, der die Mongolei bereist.

Klima

Im Sommer brennt die Sonne unerbittlich aus dem wolkenlosen blauen Himmel. Das Thermometer steigt dann oft auf über 40 Grad Celsius an. Wer noch nie Fata Morganas erlebt hat, wird sich wundern: bei der Hitze sieht man riesige Seen, wo sich nur Sand befindet. Schwarze Raben ziehen auf der Suche nach einem Imbiß ihre weiten Kreise.

Der Winter kommt ebenfalls mit voller Wucht, starken Winden und Temperaturen von minus 30 Grad.

Flora & Fauna

In Ömnögow gibt es nur wenige Bäume. Zumeist handelt es sich neben Goldsträuchern um Saksaulbäume (lat. Haloxylon, mongol. dzag), deren hartes Holz zum Verfeuern und dessen Harz zum Kleben benutzt wird.

Reicher ist die Tierwelt. Neben Wildkamelen sieht man Wildesel, Antilopen, verschiedene Zieselarten, Mäuse, Wüsteneidechsen und zahlreiche Raubvögel. In den Bergen des Gurwan Saichan und einiger anderer Massive leben viele Bergschafe und-ziegen.

Den seltenen Schneeleoparden oder den fast schon ausgestorbenen Gobibär bekommen Kurzbesucher indes bestimmt nicht zu sehen. Selbst erfahrenen Naturwissenschaftlern fällt es schwer, noch lebende Exemplare zu sichten.

Wirtschaft

Das harsche Klima läßt fast nur Viehzucht mit häufigem Wechsel der Weidegebiete zu. Ackerbau kann nur an wenigen Stellen betrieben werden.

An Bodenschätzen wurden zwar einige erkundet, und weitaus mehr werden noch vermutet. Sie sind aufgrund der schlechten Infrastruktur und der fehlenden Energie- und Wasserressourcen von den wenigen vorhandenen Arbeitskräften allerdings kaum zu erschließen.

Anfahrt

Ömnögow, das Herz der Gobi, schließt südlich an die Aimaks Dundgow und Bajanchongor an.

Von Ulaan Baatar und Mandalgow führt eine passable Piste in südwestlicher Richtung zur Provinzhauptstadt Dalandsadgad. Von Mandalgow bis zur Aimakgrenze bei Doloon (Somon Tsogt Owoo) sind es 168 km, von Doloon bis Dalandsadgad weitere 146 km.

Entlang der Strecke verfügen nur Mandalgow, Doloon und Dalandsadgad über Tankstellen. Auch Wasser (meist Ziehbrunnen) ist rar. Im Zweifelsfall bei Jurten nach der nächsten Wasserstelle und dem richtigen Weg fragen.

Von Bajanchongor bestehen nur wenige, extrem gefährliche Zufahrten. Nur mit ortskundigem Führer, zuverlässigem Jeep und guter Ausrüstung benutzen!

Darum eine Warnung an Wüstenneulinge: Auch wo sie »nur« Wüstensteppe oder Halbwüste ist – die Gobi verzeiht keine Fehler!