Tsagaan Nuur

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Tsagaan Nuur

Chöwsgöl-See und Bajan Nuruu

Am Westufer des Chöwsgöl-Sees erhebt sich der Gebirgszug des Bajan Nuruu. Dahinter dehnt sich im Somon Renchinlchumbe die große Darchad-Senke aus, die am besten bewässerte Region der Mongolei. Nicht weniger als 200 der insgesamt 300 Seen des Aimak Chöwsgöl liegen in dieser Gegend. Schroffe, von ewigem Schnee bedeckte Dreitausender riegeln sie nach allen Seiten ab und speisen die Seen mit kristallklaren Wildbächen. Allein der Schischigt findet einen engen Ausweg nach Westen und ergießt sich in den Jenissei.

Omul, Forellen, Lachse

Am pittoresken Tsagaan Nuur (Weißer See) befindet sich die einzige kommerzielle Fischindustrie der Mongolei. Hier werden weiße Baikal-Omul und Forellen gefangen, in Salz verpackt und nach Ulaan Baatar geflogen, wo sie auf den Tischen der besseren Restaurants landen. Lachse tummeln sich ebenfalls zuhauf in den Flüssen der Provinz – wie in Kanada und Alaska zur Freude der niedergelassenen Bären.

Verbindungen

Einen einzigen Haken hat die Sache mit dem Tsagaan Nuur: man kommt fast nicht hin. Gelegentlich fliegen Charterkisten von Mörön nach Zoolon, den Hauptort des Somon Renchinlchumbe. Doch bevor man den Namen des Somons richtig ausgesprochen hat, sind sie schon ausgebucht.

Dann bleibt nur die Anreise über Land, eine Belastungsprobe für Mensch und Maschine. Etwa auf halber Höhe des Chöwsgöl-Sees erlaubt ein Einschnitt im Bajan Nuruu die Zufahrt. Dahinter quält sich die Piste über zahllose Bächlein und Flüsse, zwischen Birkenwäldern und Mooren vorwärts.
Durch unberührte Taiga zu einem der schönsten Seen Zentralasiens zurückgeleitet zu werden – kann es ein schöneres Ende für einen Reiseführer geben?