Chorgo
Chorgo
Namen raten
170 km westlich von Tsetserleg. Erstmal sind einige Begrifflichkeiten klarzustellen: Chorgo ist der Name des unscheinbaren Kaffs mit Tankstelle (Somon Tariat). Chorgo heißt auch der Vulkan nordwestlich des Kaffs, der dem Landstrich sein eigentümliches Gepräge gab. Chorgo heißen nicht die beiden Seen westlich davon. Der Einfachkeit halber reden Tourenveranstalter und Touristen aber nur von Chorgo, wenn sie dieses herrliche Plätzchen Erde meinen.
Zufahrt
Zum Ort Chorgo gelangen wir über die erwähnte Fernpiste ab Tsetserleg. Auf dem weiteren Weg nach Westen/Zawchan läßt diese die Seen und Vulkane nördlich liegen. Da wir aber genau deswegen hergekommen sind, fahren wir durch den Ort zu einer Schranke vor der Brücke über den Suman. Diese Schranke öffnet die einzige Zufahrt zum Naturschutzgebiet.
Eintritt pro Person 2 $.
Chorgo-Vulkan
Der Kegel des größten einer Reihe von erloschenen Vulkanen erhebt sich inmitten einer Traumkulisse aus bizarren Felsen und erstarrten Lavaströmen zu einer Höhe von mehreren hundert Metern. Der steile Aufstieg, teilweise durch Betontreppen erleichtert, lohnt sich allein schon wegen der Aussicht in den tiefen Krater.
Terchin Tsagaan Nuur
Vor sechs Jahrtausenden entstand der 55 qkm große, langgestreckte See, als vulkanische Lava den Fluß Suman mit einem Damm abriegelte. Er hat andere, aber nicht minder intensive Reize als der Chöwsgöl-See. Und da leichter erreichbar als jener, sollte ihn niemand auslassen.
Im Laufe der Zeit grub sich der Suman eine nicht allzu tiefe Schlucht, eingerahmt von bizarren Basaltfelsen. An vielen Stellen ist der Suman knietief und leicht zu durchwaten. Schöne Wanderungen führen über Stock und Stein an der Ost- und Südseite des Sees. Am Nordufer treten spärlich bewaldete Berge bis dicht ans Wasser.
In der Nähe des Sees sind Felszeichnungen aus der Bronzezeit zu entdecken. Aus dem See selbst ziehen Angler reichlich Hechte an Land.
Westlich vom Terchin Tsagaan Nuur schaut sich der 11 qkm kleine Chöd Nuur ehrfürchtig die Bergwelt an. Der kleine Bruder, einst mit dem großen direkt verbunden, hat heute keinen natürlichen Abfluß mehr.
Übernachten & Essen
Im Ort Chorgo steht ein namenloses, primitives Dorfhotel. 20 Zimmer ohne Wasseranschluß, Plumpsklo im Hof. $
Wer hierher kommt, wird aber ohnehin Zelt und ausreichend Verpflegung mitbringen. Denn wenn eine Landschaft fürs wilde Zelten geschaffen wurde, dann diese. Jede Seite des Sees bietet hübsche Plätzchen. Abends sorgt der Sonnenuntergang, nachts der Gefrierpunkt (oft auch im Sommer) für Unterhaltung.
Noyon Changai
Südwestlich von Chorgo, in völliger Einsamkeit, liegt die wunderschöne Berglandschaft von Noyon Changai, erreichbar nur mit zuverlässigem Jeep und durchtrainiertem Sitzfleisch über Chunt (Somon Changai).
Weiterfahrt
Die Hauptstraße nach Westen ist in gutem bis befriedigendem Zustand. Einige Brücken sind taufrisch, zum Teil gibt es sogar »Fahrbahnmarkierungen«. Richtig ernst wird´s erst am schönen, aber steilen Solongotyn davaa-Paß durch das Tarvagatajn-Gebirge. Auch wenn dahinter die Provinz Zawchan lockt, sollten wir der Verlockung im Winter widerstehen.