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Aussichtsplattform

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Im Land der Indianer

Weite Blicke über den Grand Canyon

Aussichtsplattform hoch über dem Colorado

Hoch über dem Colorado River kann man nun einige Schritte über den Rand des Grand Canyon hinaus gehen. Von dort läßt sich der Blick ungehindert in die Tiefe richten. Da kommen schnell Schwindelgefühle auf, so dass die Begehung der neu gebauten Aussichtsplattform nichts für Leute mit Höhenangst ist.

Der amerikanische Unternehmer David Jin hatte die Idee zu dem Bau auf dem Stammesgebiet der Hualapi-Indianer. Innerhalb des Indianerstammes mit seinen 2200 Mitgliedern gab es durchaus Diskussionen um das Vorhaben. Am Ende setzten sich die Befürworter durch, was daran gelegen haben dürfte, dass sich der arme Stamm von der Investition finanziellen Segen erhofft.

Eingeweiht wurde das Bauwerk vom früheren Astronauten Buzz Aldrin. War er auch nur der zweite Mann auf dem Mond, so war er hier der erste, der über den Rand des Canyons hinausschritt.

Fast 25 Meter ragt die hufeisenförmige Plattform in den Grand Canyon. 120 Menschen können sie gleichzeitig begehen und durch den zehn Zentimeter dicken Glasboden in die Tiefe sehen.

Die Indianer lassen sich die neue Attraktion jedoch gut entgelten. Die Anfahrt kostet 25 Dollar, der Eintritt für die Aussichtsplattform 50 Dollar. So sollen die 30 Millionen, die der Bau gekostet hat, schnell wieder erwirtschaftet werden. Auch andere Touristenattraktionen, wie das von den Indianern geplante Hotel, Hubschrauber-Rundflüge durch den Canyon, Reittouren auf den Pfaden des Wilden Westens, Wildwasserfahrten und Fahrten mit einem Ponton-Boot auf dem Colorado River sowie ein original Indianerdorf als Freilichtmuseum sollen von der Anziehungskraft der Aussichtsplattform profitieren.

Bislang kommen etwa 200 000 Besucher im Jahr in das Gebiet. Auf den gesamten Naturpark Grand Canyon gesehen sind es 4,5 Millionen Besucher jährlich. Da besteht natürlich schon ein Potential, zusätzliche Gäste anzulocken.

Dieses wird allerdings nicht von allen positiv gesehen. Die negativen Begleiterscheinungen wachsender Touristenströme sind bekannt und stoßen sowohl bei Stammesmitgliedern, als auch bei weißen Umweltschützern auf Kritik. Der Grand Canyon selbst wird sich kaum beeindrucken lassen von ein paar mehr Füßen die seine rotbraunen Felsen treten. Für die ansässigen Menschen und Tiere können jedoch durchaus Beeinträchtigungen entstehen. Aber wer würde den Hualapi die Teilhabe am Geschäft mit dem Tourismus verwehren wollen? Schließlich handelt es sich um ihr Land.

SF