Neues von Tieren

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Visite in Potosi

Fleischmärkte und Rinderwahnsinn

Besuch in Potosi

Neue Stadt - Potosi, 100.000 Einwohner, 4.100 Meter hoch (!), hier wachsen Bäume, Gemüse, und dennoch, alle Wärmeneider können sich entspannt zurück lehnen, hier darf man auch schon mal morgens die Handschuhe auspacken, geht auch tagsüber nicht wirklich über 15 Grad - und mal wieder Neues von Tieren, diesmal aber von toten!

Von hiesigen Märkten sind wir ja einiges gewohnte: Hühnerfüße, -köpfe, ganze gegrillte Schweine mit Kopf und Äuglein wie damals im Mittelalter und an jeder zweiten Bude frisch abgehangenes, rötlich und voller Knochen, Kuhfleisch.

Nun, hier in Potosi wird für den Gourmet des Visuellen noch was draufgesetzt. Ein jeder kennt ja so nen muhigen Kuhkopf, mit der rauhen Zunge und dem feuchten Kinn. So, nun genau diese beiden Teile in Erinnerung behalten und den Rest des Kopfes dazudenken, allerdings ohne Haut, blutend, Arterien präsentierend, verwesend. Anderes Bild: Diesmal fehlt der Kopf, man sieht nur den muskulösen Hals, den Rest des fleischigen Rumpfes, die Hörner und Ohren gucken neben dem fehlenden Kopf heraus, appetitlich. Daneben die Beine, Hufe noch dran, nach oben hin immer fleischiger, roter, wilder ...

Am nächsten Stand ganze Ziegenköpfe, rabiat abgerissen, Venen, Nerven wie Stielaugen in die kühle Luft wehend. Der Rest des Ziegenkörpers samt Fell verdirbt einsam auf ner Holzplanke, naja, sieht halt aus wie frisch geköpft, sieht halt aus wie tot. Wenn jetzt die Geier vorbeiflögen ...