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Norden

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Norden

Vorreiter in Sachen Strände

Ursprünglichstes Guadeloupe

Die Landschaft präsentiert sich hügeliger und recht abwechslungsreich: etliche Wälder, herrliche Strände, steile Felsen, malerische Weiler und Landstraßen, Wanderwege ... Endlich wieder das »unverfälschte« Guadeloupe: zeitlos, herb und sanft zugleich.

Plage de Moustique: drei Kilometer hinter Saint-Louis ein angenehmer, schmaler Strand; ruhig, obgleich an der Straße gelegen, denn dichtes Gebüsch schirmt ihn vom Autoverkehr ab.

Anse Canot und Anse du Vieux-Fort: hier nun wirklich die beiden allerschönsten Strände auf Guadeloupe. Der von Vieux-Fort diente immer wieder als Vorlage für Werbekampagnen. Tatsächlich geht hier der weiße Sand buchstäblich im Blau der Lagune auf. Ein gut markierter Wanderpfad führt auf kleinen Umwegen von Vieux-Fort nach Anse Canot. Wegdauer etwa drei Stunden. Anse Canot dürfte für Kinder der sicherere Strand sein.

Vieux-Fort: ein paar verstreute, inzwischen halb verfallene Hütten im Umkreis der gleichnamigen Ortschaft. Hier nahm die europäische Kolonisation – auch auf Marie-Galante ein blutiges Kapitel, wenn dies auch heute in Vergessenheit zu geraten droht – seinen Anfang. Manche Häuschen sind noch nach traditioneller Art gebaut, was als »Gaulette« bezeichnet wird: ein Gerüst aus geflochtenen Ti-Baume-Zweigen wird mit Strohlehm zusammengehalten. Gelegentlich sind solche Behausungen an der Straße zu sehen, aber sehr selten. Hier gingen in der Mitte des 17. Jahrhunderts Franzosen aus Martinique an Land, töteten alle Dorfbewohner und spießten ihre Köpfe oben an das Dach des Forts. Im Angedenken an diese dunkle Episode in der Geschichte Marie-Galantes heißt einer ihrer Strände »Plage de Massacre«.

Gueule Grand Gouffre: keine fünf Kilometer nach Vieux-Fort, auf dem Weg nach Sainte-Thérèse, führt ein Sträßchen links ab zu diesem natürlichen Torbogen, den die Wellen aus dem Fels modelliert haben: ein riesiger, dunkler Schlund, in den sich das leuchtende Meer hineinwirft. Gut ausgeschildert.

Caye Plate: unmittelbar vor der Anse Bois d´Inde führt eine strahlend weiße, befahrbare aber nicht ausgeschilderte Straße hinauf zu einem wunderbaren Aussichtspunkt auf den Klippen. Ein schwer auszumachender Pfad führt in zwanzig Minuten der Felswand entlang nach Anse du Coq.

Wer genügend Zeit mitbringt, erkunde auch die Wege rundherum, was durchaus lohnt. In der Nähe die »Agapy«-Mühle, die zu den besterhaltenen der Insel gehört (Teile der Maschinenausrüstung sind noch vorhanden). Von Borée führt ein Wanderweg nach Anse Piton. Eine lange Felswand zergliedert das obere Drittel der Insel, so dass man immer wieder unerwartete Ausblicke von der Straße hat, vor allem auf der D 205 und der D 201. Am besten der eigenen Intuition folgen. Auf der D 201 in Richtung Capesterre erreichen wir die noch arbeitende Rumbrennerei Bellevue, leider auf dem absteigenden Ast. Dabei zählt der hochprozentige, weiße Rum weltweit zu den besten seiner Art.