Mafra

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Mafra

Hier findet man das größte Kloster der iberischen Halbinsel

Einziger Anziehungspunkt dieses Städtchens ist das größte Kloster der iberischen Halbinsel. groß muß aber nicht in jedem Fall auch schön heißen, eher im Gegenteil. Ein Schriftsteller hat behauptet, dass man Mafra »zur Buße« besuchen müsse. Der im 18. Jh. auf einer Fläche von vier Hektar errichtete Klosterpalast besitzt viertausendfünfhundert Türen und Fenster. Der deutsche Architekt Friedrich Ludwig zeichnet für den strengen Stil verantwortlich. In der Mitte erhebt sich die Klosterbasilika. Das Mönchskrankenhaus ist vielleicht das einzig Sehenswerte. Zu dem Komplex gehört eine monumentale barocke Bibliothek. Für die Unentwegten hier die Öffnungszeiten: von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Literarische Berühmtheit erlangte der Monumentalbau auch in unseren Breiten durch den historischen Roman José Saramagos »Memorial do Convento« (dt. »Das Memorial«, Rowohlt). Er beschreibt den hunderte von Toten als Tribut fordernden Bau des Klosters nicht aus der Perspektive der (größenwahnsinnigen?) Auftraggeber, sondern aus jener eines einfachen Arbeiters und seiner blinden Lebensgefährtin. In Portugal erzählt man sich übrigens, in den Kellergewöben hausten ganze Legionen von Ratten: von tausend Katzen, die man einst eingeschleust habe, um der Plage Herr zu werden, sei keine einzige zurückgekehrt ...

Dem Klosterpalast gegenüber ein gutes Restaurant namens O Dragao: preiswerte und appetitlich angerichtete Speisen.