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Der Fado

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Portugals Leute und ihre Lieder

Der Fado

Der Fado ist ein schwermütiges Lied, der portugiesische Blues sozusagen. Er wirkt oft eintönig und sein Ursprung ist wahrscheinlich in der Zeit der großen Entdeckungen zu suchen, als die Seeleute ihre Abenteuer und ihren Liebeskummer erzählten. Die Melodien erinnern an mittelalterliche Troubadourmusik und weisen auch auf stark volkstümliche Wurzeln hin.

Der Fado wurde im 19. Jh. äußerst populär und diente als beliebtes Medium politischer Satire. Kein Wunder, dass Salazar ihn als zu »links« ablehnte. Nach der Nelkenrevolution bezeichnete man ihn jedoch als reaktionär. So bezog ihn Minister Vasco Gonçalves in die »Drei Effs« ein, die das Opium des Volkes während des Faschismus ausmachten. Die anderen »Effs« waren Fátima und Fußball.

Amália Rodrigues trug erheblich dazu bei, dieses typisch portugiesische Lied im Ausland bekannt zu machen. Die Texte zu den Melodien behandeln die wichtigen Schicksalsmomente wie Liebe und Tod. So soll das Wort Fado auch vom lateinischen »fatum«, Schicksal, rühren. Der Sänger oder die Sängerin, genannt fadista, wird von zwei klassischen und zwei portugiesischen Gitarren begleitet. Der Fado entwickelte sich mit der Zeit weiter. Unter dem Salazarismus und mit dem Massentourismus erlebte Lissabon eine Inflation von Fadokneipen, in denen immer seltener authentische Musik gespielt wurde.

Heute hat der Fado ein Stück seiner Vitalität und Ursprünglichkeit wiedergefunden, dank des Fados von Coimbra, der intellektueller, melodiöser und ehrlicher daherkommt. An der Spitze dieses Wiedererwachens stehen Maria da Fé, der aufsteigende Stern am Fadohimmel Lissabons, sowie Carlos do Carmo, Paulo de Carvalho und José Mário Branco.