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Peniche

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Peniche (Vorwahl: 062)

Sardinehäfen und am Atlantik

Neunzig Kilometer nördlich von Lissabon und durch zahlreiche Busse mit der Hauptstadt verbunden. Der kleine, aber bedeutende Fischerhafen wirkt weniger kokett als Nazaré, dafür aber wesentlich ehrlicher. Hier schnuppert man noch ein wenig von dem, was die Welt der Seeleute am Atlantik ausmacht. Ein Vorgeschmack auf die bedeutenden Sardinenhäfen wie z.B. Agadir.

Abends ein bunter Markt für Fische und Meeresfrüchte im Hafen. In der Hafengegend stößt man auf zahlreiche einladende Restaurants. Ein Zeltplatz ist zwar vorhanden, ist aber nicht sehr schattig, häufig überfüllt und meist sehr windig. Wenigstens sind warme Duschen vorhanden.

Ein einladender, leicht zu übersehender Sandstrand liegt übrigens hinter dem Platz.

Übernachten kann man in der Innenstadt in der Pensao Miranda, Rua Primeiro de Dezembro 44. Ruhig und sehr heißes Wasser, was in diesem zugigen Flecken Portugals von unschätzbarem Wert sein kann. Ausgesprochen preiswert.

Wir raten besonders zum Restaurant O Amaral, Rua Francisco Seia 7, Tel.: 72 095, und seinem leckeren arroz de tamboril (Reisgericht). Ergiebige Auswahl an Nachspeisen.

Das Restaurant Katereko ist auch nicht übel und sehr sauber. Die vorwiegend einheimischen Gäste genießen den ausgezeichneten und dennoch preiswerten Fisch.

Wenn vom 6. bis 9. August das Heiligenfest steigt, halten in Peniche sämtliche Geschäfte und Banken geschlossen. Dafür gibt es dann Straßenstände, Musik und festlich geschmückte Boote.

In Peniche setzt man zu den Berlengas-Inseln über. Abgesehen von der Hauptsaison, von Juni bis September, in der regelmäßig Boote fahren, ist die Verbindung recht sporadisch, und ab 30. September ist erstmal Pause. Im Sommer sollte man schon um 8 Uhr wegen Fahrkarten anstehen. Abfahrt 9 und 11 Uhr, Rückfahrt 16 und 18 Uhr. Die Überfahrt dauert etwa eine Stunde und die überdimensionierten Eimer unter den Sitzbänken lassen nichts Gutes erahnen. Es empfiehlt sich, früh morgens aufzubrechen, um die Insel zu Fuß erkunden zu können und noch Zeit zu haben, die Höhlen und Felsen mit einem Fischer zu besichtigen. Lediglich Möwen und anderen Seevögeln bewohnen die Inseln. Ach ja, die scharenweise umherflitzenden Eidechsen nicht zu vergessen.

Drei Kilometer hinter Peniche endet die Straße am Cabo Carvoeiro. Ein angenehmer Spaziergang säumt die Steilküste. Bei günstiger Witterung kann man die Berlangas sehen. Ein kurzer Blick in die Capela Nossa Senhora dos Remédios lohnt sich: sie ist mit Azulejos aus dem 17. Jh. ausgeschmückt.

Die Zitadelle von Peniche erwarb sich einen traurigen Ruf als Gefängnis, in dem Salazar Tausende politischer Gefangener einkerkern ließ, u.a. den Führer der portugiesischen Kommunisten Cunhal. Auf seine Ausbruchsstory kommt das in der Zitadelle untergebrachte Widerstandsmuseum zu sprechen.

In Peniche sind nunmehr ausreichend Unterkunftsmöglichkeiten.

  • Pensao Felita: laut, beschränkter Komfort, aber preiswert.
  • Pensao Maritime: Rua Vasco da Gama. Im Viertel gegenüber der Burg. Vernünftige, sehr preiswerte Kemenaten.
  • Pensao Vatelcero: Av. Do Mar. Gefplegte, schöne Zimmer, aber teuer.
  • Ventos e Marés: Fremdenzimmer in Remedios, Tel.: 351 / 62 72 198. großes Haus in lokalem Stil. Zwölf Zimmern und Platz für etwa dreißig Gäste. Man kann zwischen Halbpension und Vollpension wählen. Kinder zahlen nur die Hälfte, Gruppen über fünfzehn Personen erhalten einen zwanzigprozentigen Nachlaß, ebenso ehemalige Gäste und Studenten. Für den Sommer im voraus buchen, am besten durch Anzahlung.
  • In der Nähe

  • Areia Branca: kleiner Flecken mit neuer Jugendherberge unmittelbar am Meer. Nichts großartiges zu sehen aber hübscher Strand. Im Sommer fest in französischen und britischen Händen. Aufgepaßt bei Busverbindungen. Sonntags scheint sich der letzte nach Peniche schon um 16.30 Uhr davonzumachen.